Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gönnt sich mal wieder den Luxus der Entscheidungsfindung – und das Ganze in aller Ruhe. Statt wie angekündigt heute noch einen neuen Regierungschef zu ernennen, wird die spannende Verkündung nun auf „morgen früh“ verschoben. Denn warum Eile? Es ist ja nicht so, als würde die politische Stabilität des Landes davon abhängen oder so.
Die Verzögerung kam – Überraschung! – kurz nach Macrons Rückkehr aus Polen, wo er sicherlich unglaublich wichtige und zeitkritische Angelegenheiten zu besprechen hatte. Ursprünglich hatte er sich selbst eine Frist gesetzt, aber wer hält sich schon an solche Kleinigkeiten, wenn man der Präsident ist? Selbst auferlegte Deadlines sind ja ohnehin mehr so eine Art „Richtlinie“.
Der zukünftige Regierungschef wird sich jedenfalls auf ein aufregendes Abenteuer einstellen können: Er oder sie soll eine Regierung aufbauen, die es – Trommelwirbel – länger als drei Monate im Amt schafft. Eine Mammutaufgabe, wenn man bedenkt, dass der letzte Premier, Michel Barnier, nach gerade einmal 90 Tagen aus dem Amt gefegt wurde. Sein Fehler? Er konnte keine Mehrheit für das Budget 2025 sichern. Aber hey, Budgetdebatten sind ja bekanntlich auch der neue Volkssport in Frankreich – wer braucht schon Stabilität, wenn man Misstrauensvoten haben kann?
Man darf also gespannt sein, wer sich als nächstes in den politischen Schleudersitz setzt. Aber keine Sorge: Morgen früh wissen wir sicher mehr. Oder übermorgen. Oder nächste Woche. Wer weiß das schon so genau?
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