Bei seinem Staatsbesuch in Deutschland hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld mit hohen Orden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. In seiner Rede würdigte Macron das deutsch-französische Ehepaar für ihren jahrzehntelangen Einsatz, durch den sie maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Verantwortliche der Judenverfolgung zur Rechenschaft gezogen wurden und den Opfern ein würdiges Gedenken zuteil wurde.
Die Klarsfelds zählen neben Simon Wiesenthal zu den bekanntesten Verfolgern untergetauchter Nazi-Verbrecher. Besonders in den 1970er Jahren erlangten sie internationale Aufmerksamkeit, als sie den ehemaligen Gestapo-Chef Klaus Barbie in Bolivien aufspürten. Beate Klarsfeld wurde zudem berühmt, als sie dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger eine Ohrfeige verpasste, um öffentlich auf dessen NS-Vergangenheit aufmerksam zu machen.
Präsident Macron hob in seiner Ansprache hervor, dass die unermüdliche Arbeit der Klarsfelds nicht nur zur Verurteilung zahlreicher Nazi-Verbrecher führte, sondern auch ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen setzte. Ihre Ermittlungen und öffentlichen Aktionen trugen dazu bei, das Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten und den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Die Verleihung der hohen Orden der Ehrenlegion an Beate und Serge Klarsfeld ist Ausdruck der tiefen Anerkennung Frankreichs für ihr Engagement und ihren Mut. Sie stehen symbolisch für den gemeinsamen Kampf gegen das Vergessen und für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Macron betonte, dass die Geschichte und die Erinnerungsarbeit, für die die Klarsfelds einstehen, auch für zukünftige Generationen von großer Bedeutung bleiben.
Dieser Staatsbesuch und die Auszeichnung der Klarsfelds verdeutlichen die enge deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich der historischen Aufarbeitung und des gemeinsamen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Es ist ein weiterer Schritt in der kontinuierlichen Bemühung beider Länder, die Erinnerungskultur zu pflegen und Lehren aus der Geschichte zu ziehen.
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