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Madsack Verlag unter Druck der Konsolidierung?

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Das kann man aus der hinterlegten Konzernbilanz herauslesen:

Ertragslage

Der Konzernumsatz 2014 beläuft sich auf insgesamt 669,4 Mio. Euro und liegt damit auf dem Vorjahresniveau. Die Entwicklung in den Konzernbereichen ergab sich wie folgt:

Der Konzernbereich Mitte (Region Hannover und angrenzende Verlagsgebiete) erzielte in 2014 konsolidierte Umsätze von 220,7 Mio. Euro (Vorjahr: 224,5 Mio. Euro).

Der konsolidierte Umsatz im Konzernbereich Ost (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg) mit der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG und der Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH Potsdam als Hauptgesellschaften betrug in 2014 200,0 Mio. Euro. (Vorjahr: 199,4 Mio. Euro).

Der Konzernbereich Nord (Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern) erwirtschaftete in 2014 einen konsolidierten Umsatz in Höhe von 125,1 Mio. Euro (Vorjahr: 123,1 Mio. Euro).

Der Konzernbereich Süd (südliches Niedersachsen und Hessen) erzielte in 2014 konsolidierte Umsätze von 91,1 Mio. Euro (Vorjahr: 88,3 Mio. Euro).

Der Konzernbereich Elektronische Medien mit dem Schwerpunkt TV-Dienstleistungen und Zentrale Dienstleistungen (verschiedene Shared-Service-Center der Gruppe, auch für externe Kunden) abzüglich Konsolidierung der Umsätze zwischen Konzernbereichen beliefen sich auf 32,5 Mio. EUR (Vorjahr: 34,3 Mio. Euro).

Das mit Abstand stärkste Umsatzsegment, das Vertriebsgeschäft der Tageszeitungen, stieg preisbedingt leicht um +2,5 Mio. Euro auf nunmehr 258,8 Mio. Euro. Die durchschnittlich täglich verkaufte Auflage der gruppeneigenen Tageszeitungen sank um -2,8 % auf 894.592 Exemplare. Der Umsatz im Anzeigengeschäft sank – bei leichtem Wachstum der Erlöse aus digitalen Produkten – um -3,3 Mio. Euro (-1,9 %). Das Geschäft mit Beilagen und Prospektverteilungen konnte aufgrund einer guten Geschäftsentwicklung im Segment Anzeigenblätter um +0,9 Mio. Euro (+1,4 %) gesteigert werden. Das Fremddruckgeschäft war in erster Linie bedingt durch reduzierte Auflagen und Umfänge von wesentlichen Fremddruckkunden mit -6,1 Mio. Euro (-12,7 %) rückläufig. Das Postgeschäft der Gruppe war trotz des Verlustes eines Großkunden im Berichtsjahr mit einem Umsatzrückgang von -0,8 Mio. EUR (-1,4%) nahezu konstant und belief sich auf 56,8 Mio. Euro. Die Umsätze aus an andere Verlage vermittelten Anzeigen- und Beilagenaufträgen mit dem Schwerpunkt nationale Großkunden lag mit -0,2 Mio. EUR (-1,1%) auf Vorjahresniveau. Die Umsätze aus sonstigen Aktivitäten, darunter TV-Dienstleistungen, stiegen erneut um +2,1 Mio. Euro (+8,2 %).

Bei gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträgen lag die Gesamtleistung mit 709,6 Mio. Euro um +17,1 Mio. Euro über dem Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die sonstigen betrieblichen Erträge durch die beschriebenen Einmaleffekte mit +15,0 Mio. EUR positiv beeinflusst wurden.

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 150,0 Mio. Euro ergab sich ein Anstieg von +7,1 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Im Geschäftsjahr wurden für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, die mit einem Mietvertrag und zwei derivativen Finanzinstrumenten im Zusammenhang stehen, Rückstellungen in Höhe von insgesamt 3,7 Mio. EUR gebildet, die das Ergebnis belastet haben. Dabei wurden Aufwandsreduzierungen im Kerngeschäft mit regionalen Tageszeitungen und Anzeigenblättern durch zusätzliche Aufwendungen anderer Geschäftsaktivitäten kompensiert.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren sanken wesentlich begründet durch geringere Druckvolumina und niedrigeren Papierbeschaffungspreisen um -3,2 Mio. Euro (-5,3 %). Gleichzeitig war bei den bezogenen Leistungen ein Anstieg um +9,2 Mio. Euro (+6,1 %) zu verzeichnen, der u. a. durch steigende Zustellkosten im Postgeschäft verursacht wurde. Hier schlug sich zudem nieder, dass Druckleistungen in ein konzernfremdes Unternehmen ausgegliedert wurden, was die Aufwendungen für bezogene Leistungen – bei gleichzeitigem Rückgang anderer Aufwandspositionen – erhöhte.

Beim Personalaufwand wird mit einem Rückgang um -6,9 Mio. Euro (-2,7 %) auf nunmehr 247,2 Mio. Euro insbesondere der Personalabbau im Konzernbereich Ost (u. a. Restrukturierung MVD-Gruppe Potsdam) sichtbar. Im Jahresdurchschnitt 2014 hat die Madsack Mediengruppe 4.156 Mitarbeiter beschäftigt (mit Zustellpersonal: 5.420). Dies sind -271 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr (mit Zustellpersonal: -262 Mitarbeiter). Im Personalaufwand enthalten sind Aufwendungen für Abfindungen und Altersteilzeitmaßnahmen in Höhe von 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 7,9 Mio. Euro). Die Abschreibungen lagen im Berichtsjahr um -7,6 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert, der durch eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 3,9 Mio. EUR beeinflusst wurde.

Das Beteiligungsergebnis aus den nicht konsolidierten Beteiligungen beträgt 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 4,9 Mio. Euro) und beinhaltet überwiegend Erträge aus Verlagsbeteiligungen. Abschreibungen auf Finanzanlagen waren im Geschäftsjahr 2014 im Umfang von 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 2,6 Mio. Euro) zu berücksichtigen.

Trotz der plangemäßen Tilgung bestehender Finanzverbindlichkeiten hat sich das Zinsergebnis in 2014 um -0,8 Mio. Euro auf -20,9 Mio. Euro verschlechtert. Gegenläufig zu reduzierten Zinsaufwendungen auf Finanzschulden haben sich hier erhöhte Aufwendungen für die Aufzinsung langfristiger Rückstellungen (9,6 Mio. Euro nach 7,4 Mio. Euro im Vorjahr) sowie Zinsen im Zusammenhang mit einer im Geschäftsjahr abgeschlossenen Betriebsprüfung in Höhe von -0,5 Mio. EUR bemerkbar gemacht.

Positiv beeinflusst wurde das Ergebnis durch Erträge aus der Verlustübernahme in Höhe von 1,4 Mio. Euro aufgrund der Übernahme von Anteilen am Jahresfehlbetrag der Muttergesellschaft durch atypische stille Gesellschafter.

Im außerordentlichen Ergebnis waren in 2014 neben Zuführungen zur Pensionsrückstellung nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB (1,4 Mio. Euro) Aufwendungen aus der Bildung von Restrukturierungsrückstellungen für das Projekt „Madsack 2018“ in Höhe von 26,4 Mio. Euro zu berücksichtigen. In der Folge ergab sich ein Konzern-Jahresfehlbetrag von -1,1 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von -28,5 Mio. Euro im Vorjahr.

Finanzlage

In 2014 hat die Muttergesellschaft die Finanzierung der Gruppe grundlegend neu strukturiert. Grundlage bildet eine bis Ende 2018 geschlossene Konsortialkreditvereinbarung mit einer Gruppe von Kreditinstituten.

Der Konsortialkredit wurde unter anderem auch zur Ablösung von Sonstigen Finanzverbindlichkeiten aufgenommen, die in Vorjahren im Rahmen von Unternehmensakquisitionen aufgenommen wurden. Im Rahmen des Restrukturierungsprogrammes „MADSACK 2018“ wird in den Folgejahren ein erhöhter Liquiditätsbedarf entstehen, der durch den Verfügungsrahmen des Konsortialkredits gedeckt werden kann.

Die Vermögens- und Finanzlage der Madsack Mediengruppe ist unverändert geordnet und stabil. Die Bilanzsumme ist mit 563,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (574,9 Mio. Euro) um -2,0 % gesunken. Das Kommandit- und Komplementärkapital der Muttergesellschaft in Höhe von 50,4 Mio. Euro macht einen Anteil von 9,0 % (Vorjahr: 8,9 %) an der Bilanzsumme aus. Unter Berücksichtigung der Kapitalrücklage und des in wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Eigenmittel anzusehenden weiteren Kapitals und von Gesellschafterdarlehen wird eine Eigenkapitalquote von 20,1 % (Vorjahr: 21,2 %) und ein Deckungsgrad für das Anlagevermögen (463,1 Mio. Euro) von 24,3 % (Vorjahr: 24,8 %) erreicht. Das Anlagevermögen ist unverändert weitgehend über Eigenkapital und mittel- bis langfristige Fremdmittel gedeckt und macht einen Anteil von 82,5 % (Vorjahr: 85,2 %) der Bilanzsumme aus. Die sich wie in Vorjahren ergebende Unterdeckung kurzfristiger Passiva durch kurzfristige Aktiva ist aufgrund der gegebenen Kreditwürdigkeit, insbesondere auch bestehender, aber nicht in Anspruch genommener Kreditzusagen, unverändert als unproblematisch anzusehen.

Die Investitionen in das Anlagevermögen belaufen sich ohne Zugänge aus der bilanztechnischen Erstkonsolidierung von Beteiligungen auf insgesamt 33,1 Mio. Euro. Davon entfallen 12,1 Mio. Euro auf Sachanlagen, 5,1 Mio. Euro auf immaterielle Vermögensgegenstände und 16,0 Mio. Euro auf Finanzanlagen. Für Instandhaltungsmaßnahmen wurden gruppenweit in 2014 insgesamt 9,1 Mio. Euro (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro) aufgewendet.

Die Sachinvestitionen 2014 in Höhe von 13,1 Mio. Euro (inklusive Zugänge aus der Nachaktivierung einer im Berichtsjahr abgeschlossen Betriebsprüfung) entfallen mit 3,1 Mio. Euro auf Grundstücke und Bauten, mit 4,4 Mio. Euro auf technische Anlagen und Maschinen sowie mit 4,7 Mio. Euro auf andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Für geleistete Anzahlungen wird zudem ein Zugang von 0,9 Mio. Euro ausgewiesen. Bei Abschreibungen von 24,7 Mio. Euro und Abgängen (ohne Abgänge im Rahmen von Endkonsolidierungen) mit einem Restbuchwert von 2,9 Mio. Euro hat sich das Sachanlagevermögen auf 143,8 Mio. Euro (Vorjahr: 160,1 Mio. Euro) verringert.

Der Bestand an Finanzanlagen hat sich im Geschäftsjahr 2014 um +14,2 Mio. Euro auf 132,1 Mio. Euro erhöht. Hierbei waren Zugänge für den Neuerwerb von Unternehmensbeteiligungen in Höhe von 14,2 Mio. Euro zu verzeichnen. Gleichzeitig sank der Bestand an Anteilen an assoziierten Unternehmen wesentlich bedingt durch planmäßige Abschreibungen von Unterschiedsbeträgen um -2,2 Mio. Euro. Es erfolgten Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe 0,9 Mio. Euro. Bestandserhöhend wirkte sich insbesondere der Erwerb einer Minderheitenbeteiligung im Wachstumsmarkt „Digital Signage“ aus.

Der Cashflow des Konzerns definiert als Veränderung der liquiden Mittel belief sich in 2014 auf +23,7 Mio. Euro. Die aus laufender Geschäftstätigkeit generierten Finanzmittel (58,1 Mio. Euro) reichten vollständig aus, um den Mittelabfluss für Investitionstätigkeit (-13,3 Mio. Euro) und aus Finanzierungstätigkeit (-22,7 Mio. Euro), insbesondere in Form plan- und außerplanmäßigen Tilgungen von Finanzschulden, zu decken. Zum Jahresende 2014 beliefen sich die liquiden Mittel auf 33,8 Mio. Euro (Vorjahr: 10,1 Mio. Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrugen zum Bilanzstichtag 171,7 Mio. Euro (Vorjahr: 86,1 Mio. Euro) und entfallen neben Investitionskrediten im Wesentlichen auf einem im Geschäftsjahr abgeschlossenen Konsortialkredit, durch den bilaterale Finanzverbindlichkeiten abgelöst und andere unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Finanzschulden im Umfang von 104 Mio. Euro zum Teil vorzeitig zurückgeführt wurden. Zugesagte Kreditverfügungsrahmen wurden zum Bilanzstichtag zu Teilen nicht in Anspruch genommen. Das ordentliche EBITDA (inkl. Beteiligungserträge) stieg gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Mio. Euro auf nunmehr 105,7 Mio. Euro. Bereinigt um Einmaleffekte sank es leicht um -2,5 Mio. EUR und dokumentiert die gute Innenfinanzierungsfähigkeit der Unternehmensgruppe.

Nachtragsbericht

Anfang 2005 wurden die Beteiligung an der Wilhelm Bing Druckerei und Verlag GmbH in Nord-Hessen sowie deren Betriebsgrundstück veräußert. Bereits im Vorjahr hat sich die Geschäftsführung dazu entschieden sich aus dem heterogenen Zeitungsmarkt in Hessen zurückzuziehen.

Darüber hinaus wurde die Minderheitsbeteiligung an der Immonet GmbH veräußert.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Nach aktuellem Stand sind für die Madsack Mediengruppe für das Geschäftsjahr 2015 Umsätze auf dem Niveau des Jahres 2014 oder leicht darüber zu erwarten. Bei weiterem Rückgang im Werbe- und Druckbereich wird mit einem preisbedingten Anstieg bei den Vertriebserlösen sowie weiterem Wachstum im Postgeschäft und bei anderen Aktivtäten gerechnet. Bei den Anzeigenerlösen wird erneut ein leichter Rückgang erwartet. Gegenläufig wird mit einem deutlichen Anstieg im Postgeschäft gerechnet. Aufgrund der stufenweisen Einführung des gesetzlichen Mindestlohns ab 2015 wird es zu einem Anstieg der Logistikkosten kommen. Ebenso werden die Druckkosten infolge der Vergabe von Druckaufträgen steigen. Gegenläufig werden die Personalkosten infolge der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sinken. Das betriebliche Ergebnis wird leicht über 2014 liegen.

Ab 2015 werden sich die Restrukturierungsmaßnahmen aus dem Projekt „Madsack 2018“ kosten- und erlösseitig positiv auswirken und keine weiteren Restrukturierungsaufwendungen anfallen, sodass mit deutlich verbesserten, positiven Ergebnissen und in der Folge auch deutlich erhöhten EBITDA zu rechnen ist. Dies gilt trotz zu erwartender deutlicher Ergebnisbelastungen durch den gesetzlichen Mindestlohn.

Vor diesem Hintergrund ist mit einer deutlichen Verbesserung des Konzern-Jahresergebnisses und damit mit einem Konzern-Jahresüberschuss in 2015 zu rechnen. Das ordentliche EBITDA (inkl. Beteiligungserträge) wird leicht über 2014 erwartet. Die Finanzlage wird durch Auszahlungen von Rückstellungen belastet sein.

Risiken und Chancen

Bestandsgefährdende Risiken für die zukünftige Entwicklung der Madsack Mediengruppe sind nicht zu erkennen. Der Konzern unterliegt neben üblichen konjunkturellen, kaufkraftabhängigen und sonstigen allgemeinen wirtschaftlichen Risiken auch branchenspezifischen Risiken, die in dem seit Jahren anhaltenden, tiefgreifenden Wandel der Mediennutzung begründet sind und das Kerngeschäft der Unternehmensgruppe im Bereich regionaler Tageszeitungen und Anzeigenblätter stark beeinflussen.

Ausgelöst durch die dynamische Fortentwicklung digitaler Medientechnologie sind in den vergangenen Jahren Zutrittsbarrieren zu den klassischen Verlagsmärkten gesunken bzw. gefallen, mit der Folge, eines zunehmend differenzierten Medienangebotes und intensivierten Wettbewerbs. Diese Entwicklung hält absehbar weiter an und wird flankiert von demographischen Wandlungsbewegungen und Konzentrationsprozessen im Segment des werbungtreibenden Einzelhandels. In Folge dieses Wettbewerbs verlieren klassische Printprodukte wie Tageszeitungen und auch Anzeigenblätter weiter Anteile am Leser- und Werbemarkt. Die Transformation der bestehenden Produkte in digitale Angebotsformen, die seit einigen Jahren forciert wird, führt zu starkem Wachstum bei den digitalen Erlösen, jedoch auf geringem absoluten Niveau und absehbar nicht ausreichend, um die Verluste im Printgeschäft ausgleichen zu können.

Chancen der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung liegen vor allem in der mittlerweile erreichten Größe der Unternehmensgruppe und damit nutzbaren Skaleneffekten, den starken Marken und langjährigen Kundenbeziehungen der Gruppenunternehmen in ihren regionalen Märkten sowie dem in den vergangenen Jahren bereits eingeleiteten Aufbau neuer Geschäftsfelder rund um die regionalen Verlagsaktivitäten. Zudem bietet die weiter voranschreitende Konsolidierung des Marktes für Regionalzeitungen in Deutschland nicht nur bessere Möglichkeiten für strategische Kooperationen der verbleibenden Anbieter, sondern auch Gelegenheiten zu akquisitorischem Wachstum.

Geringe Risiken können sich aus Steigerungen von Rohstoff- (insb. Papier) und Energiepreisen ergeben.

Zur Reduzierung der dargestellten Risiken und konsequenten Nutzung der sich ergebenden Chancen hat die Geschäftsführung der Muttergesellschaft in 2013 das konzernweite Wachstums- und Restrukturierungsprojekt „MADACK 2018“ aufgesetzt, das in 2014 weitergeführt wurde. Kernelemente des Projektes sind strukturelle Kostensenkungen, Qualitätssteigerungen im Kerngeschäft und ein deutlich forcierter Auf- und Ausbau neuer Geschäftsaktivitäten rund um die regionalen Verlagsaktivitäten. Zur Erreichung dieser Zielsetzungen die Fokussierung der zur Unternehmensgruppe gehörenden Verlagsunternehmen auf ihre lokalen und regionalen Verkaufs- und Redaktionsaktivitäten nötig, während alle anderen Funktionen – zur Nutzung von Skaleneffekten im Kosten- wie im Erlösbereich – zentralisiert erbracht werden. Aufgrund der in diesem Zusammenhang deutlich stärker standardisierten Angebote, Strukturen und Prozesse ergibt sich in der Folge eine deutlich intensivere Marktbearbeitung und eine vereinfachte Steuerung des Unternehmensverbundes. Die angestrebte neue Struktur bietet auch die Chance, neue Geschäftsaktivitäten unter Nutzung von Skaleneffekten effizienter auf- und auszubauen. Hierbei kann auf den bereits vorhandenen Aktivitäten aufgebaut werden, etwa im wachsenden Geschäft mit Briefdienstleistungen oder dem Veranstaltungs- und Ticketing-Geschäft. Im Bereich der Werbedienstleistungen stehen neue Produkte und Dienstleistungen für die veränderten Bedürfnisse insbesondere kleiner und mittlerer Werbungtreibender in den regionalen Märkten der gruppeneigenen Verlage im Fokus.

Die im Zusammenhang mit dem in 2013 initiierten und in 2014 weiter fortgeführten konzernweiten Programm entstehenden Ausgaben erzeugen für die kommenden drei Geschäftsjahre einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf, der durch die absehbar weiter hohe Innenfinanzierungskraft und den freien Verfügungsrahmen des Konsortialkredites gedeckt werden kann.

Risikomanagementsystem

Die Madsack Mediengruppe betreibt ein aktives Risikomanagement. Hierzu sind sichere und bewährte Systeme der Planung, Steuerung und Kontrolle im Einsatz, die der Konzern-Geschäftsführung wie den Geschäftsführungen der Tochterunternehmen die notwendigen Informationen für eine aktive Steuerung und Überwachung möglicher Risiko-potentiale rechtzeitig zur Verfügung stellen und ein vorausschauendes Risikomanagement gewährleisten.

Über ein Konzern-Controlling mit Berichterstattung an die Geschäftsführung sowie die Abteilungen Konzern-Revision und Beteiligungsmanagement ist das Risikomanagement als integraler Bestandteil aller Geschäftsprozesse sowie insbesondere der Planungs- und Kontrollprozesse verankert. Das Rechnungswesen der Tochterunternehmen ist zentralisiert, Bilanzierung und unterjährige Berichterstattung erfolgen konzernweit nach einheitlichen Grundsätzen und Verfahren. Grundlegende Standards für ausgewählte Bereiche wie Zeichnungsberechtigungen, Controlling-Aktivitäten und Beschaffungen sind in einem Konzern-Handbuch dokumentiert.

Ausfallrisiken im Bereich der Forderungen werden unverändert durch ein aktives Debitorenmanagement und Mahnwesen sowie durch entsprechende systemseitige Vorkehrungen begegnet. Liquiditätsüberschüsse und -bedarfe einzelner Gesellschaften des Unternehmensverbundes werden mit Hilfe eines Cash-Pooling-Systems ausgeglichen. Wesentliche Fremdkapitalpositionen sind zur Minimierung eines Zinsänderungsrisikos mit Festzinsvereinbarungen versehen. Kontroll- und Steuerungsinstrumente im Bereich der Liquidität und Finanzierung sind der tägliche Liquiditätsstatus und die unterjährige, die jährliche und die langfristige Finanzplanung. Nur leichte saisonale Umsatzschwankungen haben auf die unterjährige Entwicklung des Geldmittelbestandes keine nennenswerten Auswirkungen und sind über die bestehenden Liquiditäts- und Finanzreserven einschließlich der bestehenden Kreditlinien gedeckt.

 

Hannover, 4. Mai 2015

Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG
Dr. Erich Madsack GmbH

gez. Thomas Düffert

gez. Christoph Rüth

gez. Marc Zeimetz

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