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Mailänder Skandal: Als Spionage zur lukrativen Geschäftsidee wird

dimitrisvetsikas1969 (CC0), Pixabay
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Ach, Mailand – die Stadt der Mode, des Stils und neuerdings auch des kreativen Unternehmertums. Wer braucht schon die Mühen echter Innovationen, wenn man einfach einen Hackertrupp beauftragen kann, um vertrauliche Informationen aus strategischen Datenbanken zu beschaffen? Rund 60 „Visionäre“ sollen dies erkannt haben und genießen nun die Aufmerksamkeit der Mailänder Staatsanwaltschaft. Darunter sind auch prominente Unternehmer, die offenbar den „Service“ einer Hackergruppe beanspruchten, um ihre Sammlung vertraulicher Informationen aufzustocken. Sechs der Meisterköpfe sitzen nun vorerst fest – ihre Flexibilität wurde eben überschätzt.

Kreatives Geschäftsmodell: Hacker, Berater und ein Polizist im Hausarrest

Offenbar dachten sich die Beteiligten, dass Spionageaktionen in Italien durchaus mit dem Dolce Vita vereinbar sind. Die Fakten klingen nach einer modernen Dienstleistungsgesellschaft: Ein Netzwerk aus Hackern, IT-Beratern und sogar Polizisten organisierte nicht nur das unerlaubte Beschaffen, sondern auch das Abhören vertraulicher Gespräche. Da kommt man glatt ins Staunen, wie vielfältig das Kompetenzspektrum der Beteiligten war. Ein Finanzpolizist darf sich nun in aller Ruhe im Hausarrest überlegen, ob ihm der Jobwechsel wirklich die Mühe wert war.

Eine Welt der Daten für die Wirtschaft

Mailands Oberstaatsanwalt Marcello Viola zeigte sich weniger begeistert von dieser blühenden Kreativität und wies darauf hin, dass ein Großteil der illegalen Aktivitäten die italienische Wirtschaft beträfen. Kein Wunder, denn mit einem ordentlichen Marktplatz für vertrauliche Daten lässt sich wohl schnell mehr bewegen als mit langweiligen Zahlen und Strategien.

Justizminister entdeckt das Technologiezeitalter

Auch Justizminister Carlo Nordio ist endlich auf den Geschmack der Digitalisierung gekommen. Die Gesetze müssen angepasst werden, verkündete er, denn der Fortschritt habe schließlich nicht vor, auf langsame Gesetzesprozesse zu warten. Doch ist eine kleine Gesetzesreform wirklich die Lösung für eine Nation, in der Spionage quasi neben Pizza und Pasta zum Kulturgut avanciert?

Der Bankmitarbeiter, der zu tief ins Konto schaute

Und weil es beim Thema Datenschutz noch nicht genug zu lachen gibt, folgt das nächste Highlight: Ein Bankangestellter in Süditalien, der sich großzügig in über 7.000 Bankkonten einloggte – darunter die Konten von Premierministerin Giorgia Meloni, ihrer Schwester, Ministern und einer charmanten Auswahl an prominenten Persönlichkeiten. Ob er da bei einem Gläschen Wein ganz gemütlich die Finanzen der Nation begutachtete, bleibt Spekulation. Mittlerweile ist der neugierige Mitarbeiter allerdings entlassen worden, vermutlich mit einer kleinen Aufforderung, sein Interesse an der Finanzlage anderer künftig etwas diskreter zu halten.

So bleibt festzuhalten: Wer braucht schon klassische Wirtschaftsinitiativen, wenn sich das wahre Potenzial der Nation doch in der Kreativität zeigt, die Lücken des Systems auszuschöpfen?

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