Wenn Harvard, Columbia & Co. dachten, sie wären unangreifbar, hat Donald Trump ihnen jetzt eine Lektion in ‚höherer Gewalt‘ erteilt.
Was passiert, wenn ein US-Präsident mit der politischen Finesse eines Vorschlaghammers auf Amerikas angesehenste Universitäten losgeht? Richtig: Elite-Unis zittern, Forscher fliehen – und die Wetterbehörde NOAA fragt sich, ob sie nächstes Jahr noch genug Budget hat, um Wolken zu zählen.
Die Trump-Regierung hat offenbar ein neues Hobby entdeckt: „Elite-Unis ärgern“. Nachdem man bereits Columbia ordentlich die Daumenschrauben angesetzt hatte, ist nun auch Harvard an der Reihe. Der Vorwurf: Die Uni habe jüdische Studierende während propalästinensischer Proteste nicht ausreichend geschützt. Konsequenz? Ganz einfach: Bis zu neun Milliarden US-Dollar Fördermittel auf dem Prüfstand. Das dürfte in Harvard etwa dem Budget für Kugelschreiber und glutenfreie Mensa-Muffins entsprechen – aber trotzdem: Autsch.
Bildungsministerin Linda McMahon (ja, die Linda McMahon – Ex-Wrestling-Managerin und aktuelle Bildungs-Wrestlerin) erklärte mit gewohntem Subtext: Wer forscht, ohne zu kuschen, fliegt aus dem Ring.
Wissenschaft trifft auf „America First“-Nachhilfe
In einem offenen Brief berichten 1.900 Forscherinnen und Forscher von einem „Klima der Angst“ – und zwar nicht, weil die Mensa wieder Grünkohlwoche hat. Sondern weil sie gezwungen sind, Begriffe wie „Klimawandel“ aus ihren Papern zu streichen, um nicht auf Trumps schwarzer Liste zu landen. Willkommen im akademischen Survival-Modus.
Der Harvard-Präsident versucht unterdessen zu retten, was zu retten ist – mit Taskforces, Erklärungen und sehr viel formvollendeter Panik. „Es wäre fatal, wenn uns die Finanzierung gestrichen wird“, sagte er. Übersetzt: „Wenn ihr uns den Hahn zudreht, forscht hier bald nur noch die Kaffeemaschine.“
Columbia knickt ein, Pennsylvania verliert Millionen – und Johns Hopkins gleich 2.000 Mitarbeiter
An der Columbia University hat man das Spiel der Regierung bereits durchgespielt: Erst drohen lassen, dann beugen. Protestregeln, Sicherheitskonzepte, selbst die Nahost-Abteilung wurde generalüberholt – aus Angst, dass 400 Millionen Dollar Bundesmittel flöten gehen. Ergebnis: Die Uni sieht nun mehr nach Pentagon als nach Campus aus.
Pennsylvania? Hat Fördergelder in Millionenhöhe verloren, weil man 2022 eine Transfrau ins Schwimmteam ließ. Konsequenz: Trans Rechte? Schön, aber bitte nur außerhalb des Förderkatalogs.
Flucht aus dem Land der Freien
Weil Bildung bekanntlich gefährlich ist, verlassen nun einige der klügsten Köpfe das Land – unter anderem Yale-Starhistoriker Timothy Snyder und Marci Shore, die samt Faschismusforscher Jason Stanley den nächsten Zug nach Kanada genommen haben. „Ich fürchte einen Bürgerkrieg“, so Shore. Man fragt sich: In Harvard oder landesweit?
Europa rollt den roten Teppich für verfolgte Forscher aus
Aber wo ein Ende ist, ist auch ein Anfang: Die EU schlägt vor, verfolgte US-Forschende mit offenen Armen aufzunehmen. In Wien melden sich bereits erste amerikanische Intellektuelle – vermutlich verwirrt, dass Universitäten dort noch mit freier Lehre statt mit Budget-Erpressung arbeiten.
Und auch deutsche Ökonomen wittern die große Stunde: „Was die USA verlieren, kann unser Standort gewinnen“, heißt es in einem Gastbeitrag. Fehlt nur noch, dass Berlin „Make Science Great Again“-Stipendien vergibt – in Harvard-Rot, versteht sich.
Fazit:
Donald Trump hat einen neuen Lieblingsgegner: Nicht China, nicht CNN – sondern Harvard.
Und falls sich jemand fragt, was als Nächstes auf dem Spiel steht: Wahrscheinlich bekommt die Mathematik bald Sanktionen aufgebrummt, weil sie nicht „patriotisch genug rechnet“.
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