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Mallorca

Reinhard_S (CC0), Pixabay
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Die balearische Insel Mallorca sieht sich mit wachsenden Herausforderungen durch den Massentourismus konfrontiert. Nach einer jüngsten Großdemonstration, an der laut Polizeiangaben 20.000 Menschen teilnahmen – Veranstalter sprechen sogar von 50.000 – reagiert die Regionalregierung mit Zusagen für „mutige Maßnahmen“.

Vizeregierungschef Antoni Costa erkannte die Bedenken der Bevölkerung an und kündigte konkrete Schritte innerhalb der nächsten Monate an. „Wir verstehen die Sorgen der Gesellschaft“, betonte Costa und räumte ein, dass das aktuelle Wachstumsmodell „unhaltbar“ sei. Auch der Hotelierverband FEHM signalisierte Verständnis und betonte seinen Fokus auf Qualität statt Quantität im Tourismus.

Die Demonstration, organisiert von der Gruppe „Weniger Tourismus, mehr Leben“, brachte den Unmut der Einheimischen deutlich zum Ausdruck. Plakate mit Aufschriften wie „Your luxury, our misery“ und Kritik an steigenden Wohnkosten prägten das Bild. Einige Touristen zeigten sich solidarisch, während andere die Situation als unangenehm empfanden.

Trotz des überwiegend friedlichen Verlaufs gab es vereinzelte Zwischenfälle. Der Hotelierverband kritisierte aggressives Verhalten einiger Demonstranten, die Touristen mit Wasser bespritzten, sowie Schmierereien an touristischen Einrichtungen.

Diese Proteste sind kein isoliertes Phänomen auf Mallorca. Auch andere spanische Touristenhochburgen wie Barcelona und die Kanaren erleben ähnliche Bewegungen. Vor zwei Monaten demonstrierten bereits bis zu 25.000 Menschen in Palma unter dem Motto „Sagen wir Basta!“ und „Mallorca steht nicht zum Verkauf!“.

Die Situation auf Mallorca spiegelt ein wachsendes Dilemma wider: Einerseits ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, andererseits führt er zu Problemen wie Überfüllung und steigenden Lebenshaltungskosten für Einheimische. Die angekündigten Maßnahmen der Regierung werden zeigen, ob ein ausgewogener Ansatz gefunden werden kann, der sowohl die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung als auch die Bedeutung des Tourismussektors berücksichtigt.

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