Auf Mallorca haben erneut Einheimische ihren Unmut über den Massentourismus zum Ausdruck gebracht. In einer symbolischen Aktion besetzten etwa hundert Menschen den als „Ballermann“ bekannten Strandabschnitt. Ein Aktivist namens Eloy erklärte gegenüber der Zeitung „Diario de Mallorca“, dass die Aktion daran erinnern solle, dass der Strand allen Mallorquinern gehöre. Er betonte, dass sich der Protest nicht gegen die Touristen selbst richte, sondern gegen das vorherrschende Tourismusmodell.
Diese Aktion reiht sich in eine Serie von Demonstrationen ein. Im Mai und Juni beteiligten sich bereits mehrere zehntausend Menschen an friedlichen Protesten in Palma gegen die negativen Auswirkungen des Tourismus. Ähnliche Aktionen fanden auch in anderen spanischen Touristenzentren statt.
Die Hauptkritikpunkte der Demonstranten sind die steigenden Lebenshaltungskosten und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, die sie als Folge des massiven Touristenansturms sehen.
Während die bisherigen Proteste friedlich verliefen, wurden nun auch vereinzelt aggressive Graffiti entdeckt. Laut Berichten des „Mallorca Magazins“ und der „Mallorca Zeitung“ tauchten Sprüche wie „Kill A Tourist“ und „Tourismus macht frei“ auf – letzteres eine geschmacklose Anspielung auf den Nazi-Spruch „Arbeit macht frei“.
Diese Entwicklungen unterstreichen die wachsenden Spannungen zwischen der lokalen Bevölkerung und der Tourismusindustrie auf Mallorca und in anderen spanischen Urlaubsregionen.
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