Am Dienstag um 11 Uhr 28 macht Stefan Mappus (CDU) einen zaghaften Versuch.
„Niemand will hier eine Debatte abwürgen“, versichert der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, der den CDU-Parteitag leitet. Aber könnte man vielleicht doch auf die eine oder andere Wortmeldung verzichten, um im Zeitplan zu bleiben?
Schließlich wartet CSU-Chef Horst Seehofer schon seit 30 Minuten, dass er endlich vor den CDU-Delegierten sprechen kann. Unmut schlägt Mappus entgegen, sein Begehr wird glatt niedergestimmt. Seehofer muss warten. Drei Stunden lang diskutieren die CDU-Delegierten zu diesem Zeitpunkt schon über die umstrittene Präimplantationsdiagnostik (PID) und es gibt noch immer so viele, die etwas sagen sollen. „Dies ist eine Debatte, die an die Seele der Partei rührt“, sagt Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Bis vor kurzem war die Lage übersichtlich. Die CDU tritt in ihrem Programm für ein Verbot der PID ein. Bei dieser Methode werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen auf Erbkrankheiten untersucht, bevor sie in den Mutterleib eingepflanzt werden. Droht eine Fehlgeburt oder ein behindertes Kind, dann kann der Embryo aussortiert werden.
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