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Marktmanipulation: Die Risiken von Wash-Trades und wie Sie sie vermeiden können

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Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt Anlegerinnen und Anleger vor der Praxis der Wash-Trades, einer Form der Marktmanipulation, bei der dasselbe Finanzinstrument gleichzeitig gekauft und verkauft wird. Diese Geschäfte sind in Deutschland streng verboten, da sie den Markt verzerren und das Vertrauen in die Integrität des Finanzsystems untergraben können.

Was sind Wash-Trades?

Ein Wash-Trade – auch In-sich-Geschäft genannt – liegt vor, wenn eine Person gleichzeitig als Käufer und Verkäufer eines Finanzinstruments auftritt. Dabei wechselt das wirtschaftliche Eigentum an den Wertpapieren nicht den Besitzer. Ziel solcher Geschäfte ist es häufig, den Kurs eines Wertpapiers künstlich zu beeinflussen oder steuerliche Vorteile zu erlangen.

Da Wash-Trades keine wirtschaftliche Grundlage haben und den Markt verzerren, sind sie gemäß europäischen und deutschen Gesetzen, insbesondere der Marktmissbrauchsverordnung (MAR), verboten.

Abgesprochene Geschäfte: Eine weitere Form der Manipulation

Neben Wash-Trades warnt die BaFin auch vor abgesprochenen Geschäften, bei denen mehrere Personen Kauf- und Verkaufsaufträge so koordinieren, dass diese gegenläufig ausgeführt werden können. Diese Methode wird oft verwendet, um Depotüberträge zu vermeiden oder Wertpapierkurse zu manipulieren.

Auch solche Absprachen gelten als Marktmanipulation und ziehen schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich.

Warum sind Wash-Trades und abgesprochene Geschäfte problematisch?

  1. Künstliche Kursbewegungen:
    Durch Wash-Trades oder abgesprochene Geschäfte werden falsche Signale über Angebot und Nachfrage gesendet. Dies kann andere Anleger in die Irre führen und zu Fehlentscheidungen verleiten.
  2. Verlust des Marktvertrauens:
    Derartige Manipulationen untergraben das Vertrauen in die Finanzmärkte und können langfristig die Stabilität des Marktes gefährden.
  3. Rechtliche Konsequenzen:
    Wash-Trades und abgesprochene Geschäfte sind klare Verstöße gegen das Gesetz. Bei einem Nachweis drohen Geldstrafen, zivilrechtliche Ansprüche und unter Umständen sogar strafrechtliche Konsequenzen.

Was sollten Anleger beachten?

Zum Jahresende meldet die BaFin regelmäßig eine Zunahme von Hinweisen auf Wash-Trades und ähnliche Praktiken. Um unbewusst in diese rechtlichen Grauzonen zu geraten, sollten Anleger folgende Hinweise beachten:

  • Korrekte Orderaufgabe: Wenn Sie gleichzeitig Kauf- und Verkaufsaufträge für dasselbe Finanzinstrument platzieren, achten Sie darauf, dass diese unabhängig voneinander zustande kommen.
  • Keine Absprachen: Vermeiden Sie jegliche Absprachen mit anderen Personen über die Ausführung von Geschäften, die den Markt beeinflussen könnten.
  • Aufklärung einholen: Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre geplanten Transaktionen gesetzeskonform sind, holen Sie rechtlichen oder steuerlichen Rat ein.

BaFin unterstützt mit Verbraucherinformationen

Die BaFin stellt auf ihrer Website umfangreiche Verbraucherinformationen bereit, um Anleger über die rechtlichen Grenzen von Finanzgeschäften aufzuklären. Dort finden Sie auch Hinweise, wie Sie rechtlich korrekt handeln und Marktmanipulation vermeiden können.

Fazit

Wash-Trades und abgesprochene Geschäfte mögen auf den ersten Blick harmlos oder sogar vorteilhaft erscheinen, doch sie sind gesetzlich verboten und können schwerwiegende Konsequenzen haben. Anleger sollten stets darauf achten, dass ihre Handelspraktiken transparent und regelkonform sind. Die Integrität der Finanzmärkte ist ein Gut, das durch solche Manipulationen nicht gefährdet werden darf. Im Zweifel gilt: Lassen Sie sich rechtlich beraten, bevor Sie fragwürdige Transaktionen durchführen.

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