Der Wechsel an der SPD-Parteispitze von Martin Schulz zu Andrea Nahles wird einem Zeitungsbericht zufolge schneller gehen als bisher bekannt. Bereits am Dienstag solle Fraktionschefin Nahles vom Präsidium auch zur kommissarischen Vorsitzenden ernannt werden, berichtet die „Bild am Sonntag“ ohne Nennung von Quellen.Schulz werde auch keine Rolle mehr beim Werben für den Koalitionsvertrag an der Parteibasis spielen. Die SPD-Pressestelle bestätigte die Sitzung am Dienstag. „Dort wird das weitere Vorgehen beraten“, sagte eine Sprecherin. Zum Personalwechsel direkt wollte sie sich nicht äußern. Die SPD-Mitglieder sollen in den nächsten Wochen darüber entscheiden, ob die Partei erneut in eine Große Koalition mit der Union eintritt. Die Chance einer Zustimmung zu dem mit der CDU und CSU ausgehandeltem Koalitionsvertrag wird sicherlich o h n e Martin Schulz sicherlich größer sein.
Für Martin Schulz ist es sicherlich eine der schmerzlichsten persönlichen Erfahrungen in seinem politischen Leben. Ob Schulz in der Politik dann jemals noch eine Rolle spielen wird, wird man in paar Monaten sehen. Möglich, dass Martin Schulz nochmals in irgendeiner Funktion in Brüssel auftaucht. Da wäre Martin Schulz sicherlich gut aufgehoben, den dortigen Politikbetrieb kennt er ja exzellent. Dort könnte Martin Schulz eine gute und gewichtige Rolle für Deutschland spielen. Das wäre doch auch etwas.
Ob Schulz daran aber dann überhaupt noch Interesse hat, auch das wird eine Frage sein.
Dass Andrea Nahles eine gute für die SPD ist, daran haben sicherlich wenige Zweifel. Andrea Nahles ist die richtige Parteivorsitzende in einer schwierigen Zeit für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands.
Andrea Nahles muss aber auch freie Hand haben beim Personal, denn eine personelle Erneuerung der SPD ist sicherlich auch wichtig. Die SPD muss zeigen, dass sie auch gute neue Köpfe hat. Es muss eine gesunde Mischung zwischen Erfahrung und jungen Politikern sein. Beide könnten dann voneinander profitieren. Das zum Wohle der SPD.
Die Erneuerung der SPD wird dann sicherlich Jahre dauern, nicht nur Monate.
Der 19. März 2017, der Tag, an dem Schulz zu „Mister 100 Prozent“ wurde, scheint Ewigkeiten entfernt. Seitdem hat Martin Schulz in Rekordzeit so ziemlich alles verraten, wofür er einst zu stehen vorgegeben hatte. Der betont bodenständige Buchhändler aus Würselen hat sich als wortbrüchiger, machtbesessener Egoist entpuppt. Sein offenbar von der Parteispitze erzwungener Rückzieher soll zwar der Schadensbegrenzung dienen. Am Ende dürfte er den Schaden für die gesamte SPD aber noch einmal vergrößern.