Es war wohl im Nachhinein eine nicht ganz so clevere Idee von der SPD, einen Brüsseler Spitzenpolitiker nach Deutschland zu holen und dann direkt mit ihm als Spitzenkandidat in eine Bundestagswahl zu gehen. Martin Schulz kommt leider immer unsympathisch und oberlehrerhaft herüber. Er weiß alles besser; vielleicht kommt diese Eigenverständnis auch aus seiner Zeit in Brüssel, wo man mit der Basis (dem Wähler im Mitgliedsstaat) wenig zu tun hatte. Berlin ist eine andere Welt, das hat sicherlich auch Martin Schulz mittlerweile erkannt. Martin Schulz sollte aber auch erkannt haben, dass er eben kein „Wählerfänger“ ist, im Gegenteil.
Wer Martin Schulz in der Öffentlichkeit erlebt hat, der merkt sofort, dass der beim Wähler „nicht rüberkommt“. Genau das war dann auch wohl das 20,5%-Problem der SPD und, mit Verlaub, bei der nächsten demnächst anstehenden Neuwahl des Bundestages wird das Ergebnis wohl nicht deutlich nach oben gehen, sondern möglicherweise mit einem Martin Schulz an der Front sogar noch unter den letzten Wert sinken. Das kann nicht der Anspruch einer SPD sein, die sich immer noch als Volkspartei sieht. Mit welcher Berechtigung, das muss Martin Schulz dann bitte einmal erklären.
Martin Schulz und die SPD haben nicht verstanden, dass es jetzt nicht um die Partei sondern um ein stabiles Deutschland geht. Wie wäre der Aufschrei, wenn die CDU/CSU mit der FDP und AfD eine Koalition eingehen würde, um an der Regierung zu bleiben? Im Moment noch undenkbar, aber nach der nächsten Bundestagswahl sicherlich eine Option, die auch die CDU/CSU sehen wird. Was nützt eine SPD, die auf Totalverweigerung geht?
Alle vom Bürger gewählten Parteien haben eine Verantwortung gegenüber Deutschland, nicht nur gegenüber ihrer Partei. Wie kann es sein, dass es heißt FDP oder SPD zuerst? Das, meine Herren, ist doch der falsche Ansatz.
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