Die steigende Zahl der Masernfälle weltweit ruft die Sorge um die Ausbreitung dieser hochansteckenden Infektionskrankheit hervor. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einem Anstieg der Masernfälle in Europa, insbesondere in Kasachstan und Russland. Zwischen Januar und Oktober 2023 wurden in der Region 30 Mal mehr Fälle verzeichnet als im gesamten Vorjahr. In Westeuropa war Großbritannien am stärksten betroffen. Die WHO betont die Notwendigkeit verstärkter Impfbemühungen, um Ausbrüche zu verhindern und die bisherigen Fortschritte bei der Ausrottung der Masern in Europa zu schützen.
Weltweit haben Masernfälle aufgrund von Impfmüdigkeit, globalen Migrationsbewegungen und der COVID-19-Pandemie zugenommen. Die WHO warnt davor, dass die Impfquoten während der Pandemie gesunken sind, was zu Immunitätslücken und einer erhöhten Anfälligkeit für Masern führt. Zwischen 2020 und 2022 wurden in der WHO-Region Europa etwa 1,8 Millionen Säuglinge nicht gegen Masern geimpft.
In Deutschland ist die Situation trotz eines Rückgangs der Masernfälle seit der Einführung der Impfpflicht im Jahr 2001 nicht zu vernachlässigen. 2023 wurden 53 Fälle gemeldet, wobei Berlin und Sachsen-Anhalt besondere Spitzen verzeichneten. Die Inzidenz liegt unter den von der WHO geforderten Werten, aber die Zahlen steigen wieder leicht an. Die Masernimpfpflicht, eingeführt im März 2020, verlangt von Eltern den Nachweis der Impfung vor dem Eintritt ihrer Kinder in Kindergärten oder Schulen.
Masern sind hochansteckend und können schwerwiegende Komplikationen verursachen, darunter Gehirnentzündungen. Die STIKO empfiehlt eine zweifache Impfung gegen Masern im Kindesalter, um eine lebenslange Immunität zu gewährleisten. In der EU steht seit 2018 kein Einzelimpfstoff mehr zur Verfügung, und Kombinationsimpfstoffe werden bevorzugt.
Es wird betont, dass eine ausreichend hohe Impfquote von 95 Prozent notwendig ist, um größere Ausbrüche zu verhindern. Angesichts der globalen Zunahme der Masernfälle wird verstärktes Bewusstsein, Impfbemühungen und internationale Zusammenarbeit notwendig sein, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und die langfristigen Folgen zu überwachen.
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