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Massaker an Touristen in Kaschmir verschärft Spannungen zwischen Indien und Pakistan

qimono (CC0), Pixabay
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Nach einem tödlichen Anschlag auf Touristen in der Region Pahalgam im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir verschärfen sich die diplomatischen Spannungen zwischen Indien und Pakistan dramatisch. Bei dem Angriff am Dienstag, dem 23. April 2025, erschossen bewaffnete Männer 26 Menschen – 25 davon indische Staatsbürger, ein Opfer stammte aus Nepal.

Indien macht Pakistan für die Tat verantwortlich und reagierte umgehend mit einer Reihe von Strafmaßnahmen, darunter der Abbruch diplomatischer Kontakte und die Aussetzung seiner Beteiligung am Indus-Wasservertrag – ein jahrzehntealtes Abkommen zur Wasserverteilung, das als einer der wenigen Erfolge im schwierigen Verhältnis zwischen den Atommächten galt. Pakistan weist jede Beteiligung am Angriff zurück und warnt, dass eine Behinderung des Wasserflusses als Kriegshandlung gewertet werde.

Die Terrorgruppe „The Resistance Front“ (TRF), eine relativ neue militante Organisation mit mutmaßlichen Verbindungen zur verbotenen islamistischen Gruppe Lashkar-e-Taiba, übernahm die Verantwortung für den Anschlag. TRF erklärte, man wolle sich gegen eine „demografische Veränderung“ in der Region durch Außenstehende wehren. Die indischen Behörden identifizierten unter den Verdächtigen zwei pakistanische Staatsbürger.

Indiens Premierminister Narendra Modi kündigte an, die Täter „bis ans Ende der Welt“ zu verfolgen. Sein hartes Vorgehen gegen Kaschmir hatte bereits 2019 mit der Aufhebung der Autonomierechte der Region begonnen, was zu heftigen Protesten führte. Der aktuelle Angriff erschüttert nun das von der Regierung aufgebaute Bild von Stabilität in der Region.

In Reaktion auf die Vorwürfe sperrte Pakistan seinen Luftraum für indische Flugzeuge, stellte den Handel mit Indien ein und wies indische Diplomaten aus. Der pakistanische Außenminister forderte Indien auf, Beweise für die Anschuldigungen vorzulegen.

Währenddessen ist die Lage in Kaschmir angespannt. Tourismusbetriebe berichten von massiven Stornierungen. Bewohner zeigen sich tief erschüttert und versammelten sich in Solidaritätskundgebungen. In ganz Indien kam es zu anti-pakistanischen Protesten, die zugleich die Sorge vor einer Zunahme anti-muslimischer Stimmung schüren.

Beobachter warnen vor einer möglichen militärischen Eskalation. Bereits 2019 hatte Indien nach einem ähnlichen Vorfall Luftangriffe auf pakistanisches Gebiet geflogen. Auch diesmal könnte Premier Modi unter innenpolitischem Druck stehen, militärisch zu reagieren.

Wie es weitergeht, bleibt ungewiss – doch die Spannungen zwischen den beiden verfeindeten Nachbarn sind so hoch wie seit Jahren nicht mehr.

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