Ein Mann aus Maryland, der sich selbst als „Master of Mutilation“ bezeichnete, ist von einer US-Bundesjury angeklagt worden. Erin Tano Tataw soll über soziale Medien Anweisungen gegeben haben, Zivilisten in Kamerun zu verstümmeln und zu töten, teilte das US-Justizministerium mit.
Tataw, der sich am 25. April selbst den Behörden stellte, soll Kämpfer der separatistischen Bewegung in Kamerun, bekannt als „Amba Boys“, zu Gewalttaten aufgerufen haben. Dabei verwendete er Begriffe wie „small Garri“ für das Abschneiden kleiner Körperteile und „large Garri“ für das Abschneiden großer Gliedmaßen oder Tötungen. Die Angriffe zielten auf Zivilisten ab, um die Unabhängigkeit der anglophonen Regionen Kameruns zu erzwingen.
Zusätzlich habe Tataw Gelder gesammelt, um die Amba Boys mit Waffen auszurüsten, darunter durch eine Spendenkampagne, die zwischen 2018 und 2020 über 110.000 US-Dollar einbrachte. Die Mittel seien an Kämpfer in Kamerun und Nigeria überwiesen worden.
Hintergrund ist die sogenannte Anglophone Crisis: Seit 2016 kommt es in Kamerun zu schweren Konflikten, nachdem englischsprachige Minderheiten sich von der französischsprachigen Regierung unterdrückt fühlten und eine Abspaltung anstrebten. Der Name des gewünschten neuen Staates lautet „Ambazonia“.
Erin Tano Tataw wird unter anderem Verschwörung zur materiellen Unterstützung von Terrorismus sowie Übermittlung von Drohungen angeklagt. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft für die Verschwörung sowie je fünf Jahre für die einzelnen Drohungen.
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