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Maul- und Klauenseuche (MKS)

geralt (CC0), Pixabay
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Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruskrankheit, die vor allem Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Wildtiere wie Hirsche betrifft. Sie zählt zu den wirtschaftlich bedeutendsten Tierseuchen weltweit, da sie zu enormen Verlusten in der Tierhaltung führen kann.

Woher kommt die Maul- und Klauenseuche?

Die Maul- und Klauenseuche wird durch das Maul- und Klauenseuche-Virus (MKS-Virus) verursacht, das zur Familie der Picornaviridae gehört. Es gibt sieben Haupttypen des Virus (A, O, C, SAT1, SAT2, SAT3, Asia1), die in verschiedenen Regionen der Welt vorkommen. Besonders in Asien, Afrika und Teilen Südamerikas tritt die Krankheit häufiger auf, während Europa und Nordamerika durch strikte Maßnahmen größtenteils MKS-frei sind.

Das Virus wird hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren und gesunden Tieren übertragen. Es kann jedoch auch über kontaminierte Kleidung, Fahrzeuge, Futtermittel, Wasser oder Luft über weite Strecken verbreitet werden.

Wie entsteht die Maul- und Klauenseuche?

Das Virus gelangt über Schleimhäute (z. B. in der Maulhöhle, Nase oder Atemwegen) oder kleine Wunden in den Körper des Tieres. Es vermehrt sich schnell und breitet sich über das Lymphsystem und die Blutbahn im gesamten Körper aus. Typische Symptome entstehen durch die Schädigung der Zellen in der Maulschleimhaut, den Klauen und anderen Geweben.

Ursachen und Risikofaktoren:

  • Direkter Kontakt: Infizierte Tiere geben große Mengen an Viruspartikeln über Speichel, Nasensekret, Milch, Kot und Urin ab.
  • Kontaminierte Objekte: Traktoren, Schuhe, Kleidung oder Tiertransporter können das Virus übertragen.
  • Luftübertragung: Das Virus kann über weite Strecken (bis zu 60 km über Land, 300 km über Wasser) durch die Luft transportiert werden.
  • Wildtiere: Wildtiere wie Hirsche können das Virus in landwirtschaftliche Betriebe einschleppen.
  • Importe: Der Handel mit Tieren oder tierischen Produkten aus betroffenen Regionen ist ein Hauptrisiko.

Symptome der MKS bei Tieren

Die Maul- und Klauenseuche ist vor allem durch schmerzhafte Bläschenbildung gekennzeichnet. Typische Symptome sind:

  1. Maulbereich: Blasenbildung und Wunden an Zunge, Zahnfleisch und Lippen. Dies führt zu vermehrtem Speicheln und Futterverweigerung.
  2. Klauenbereich: Blasen und Entzündungen zwischen den Klauen, was Lahmheit verursacht.
  3. Allgemein: Fieber, Apathie, Gewichtsverlust und verminderte Milchleistung bei Milchkühen.

Junge Tiere können an Herzmuskelschäden sterben, bevor äußere Symptome sichtbar werden.

Folgen für Mensch und Tier

Tiere:

  • Massive wirtschaftliche Verluste: Die Krankheit führt zu Produktionsverlusten (Milch, Fleisch) und der Tötung von Tieren, um die Seuche einzudämmen.
  • Quarantäne: Ganze Betriebe müssen oft unter Quarantäne gestellt werden, was den Handel und die Lebensgrundlage von Landwirten beeinträchtigt.
  • Langzeitfolgen: Überlebende Tiere können chronische Schäden wie Lahmheit oder verminderte Produktivität zeigen.

Menschen:

Die Maul- und Klauenseuche ist eine sogenannte Zoonose, das heißt, sie kann in seltenen Fällen auch auf den Menschen übertragen werden. Infizierte Menschen zeigen meist milde Symptome wie Fieber, Bläschenbildung an Händen oder Füßen und Halsschmerzen. Es gibt jedoch keine ernsten gesundheitlichen Folgen für Menschen.

Wie kann man die Maul- und Klauenseuche verhindern?

1. Tierseuchenüberwachung und Frühwarnsysteme:

  • Regelmäßige Untersuchungen von Nutztieren auf MKS.
  • Strenge Meldepflicht bei Verdacht auf MKS.

2. Impfungen:

  • Impfprogramme sind in gefährdeten Regionen weit verbreitet. Es gibt Impfstoffe für verschiedene Virus-Typen.
  • In MKS-freien Regionen (wie Europa) wird nicht routinemäßig geimpft, um den „MKS-freien“ Status zu erhalten. Impfungen werden nur bei Ausbrüchen durchgeführt.

3. Hygienemaßnahmen:

  • Strikte Reinigung und Desinfektion von Ställen, Fahrzeugen und Geräten.
  • Quarantäne für neu eingeführte Tiere.
  • Schutzkleidung für Personen, die mit Tieren arbeiten.

4. Handelsbeschränkungen:

  • Importverbote für Tiere und tierische Produkte aus betroffenen Regionen.
  • Kontrolle des internationalen Handels mit Vieh.

5. Biosicherheitsmaßnahmen:

  • Einschränkung von Besuchen auf Bauernhöfen.
  • Sicherstellen, dass Wildtiere keinen Zugang zu Nutztieren haben.

Fazit:

Die Maul- und Klauenseuche ist eine hoch ansteckende Krankheit mit erheblichen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen für die Tierhaltung. Strenge Präventionsmaßnahmen, Überwachung und internationale Zusammenarbeit sind entscheidend, um Ausbrüche zu verhindern. In betroffenen Regionen bleibt die Impfung die effektivste Methode zur Kontrolle der Seuche. Für den Menschen stellt die Krankheit nur ein minimales Risiko dar, aber die Folgen für Tierhalter und Landwirtschaft können verheerend sein.

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