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Mehr Babys für Amerika – Warum Pronatalismus unter Trump an Bedeutung gewinnt

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Die Bewegung nennt es „eine einfache Mission“: mehr Kinder für die Zukunft der Zivilisation. Der sogenannte Pronatalismus, also die gezielte Förderung von Kinderreichtum angesichts sinkender Geburtenraten, erlebt unter der Trump-Regierung einen regelrechten Aufschwung.

Prominentester Unterstützer: Elon Musk, inzwischen Chef der „Behörde für Regierungseffizienz“ und laut Medienvorgaben Vater von mindestens 14 Kindern mit mehreren Frauen. Für Musk ist die niedrige Geburtenrate sogar ein „größeres Risiko für die Menschheit als der Klimawandel“. Auch Präsident Trump hat unlängst angekündigt, als „Befruchtungspräsident“ in die Geschichte eingehen zu wollen – seine Regierung prüft bereits Vorschläge zur staatlichen Förderung von Familienwachstum.

Vizepräsident J.D. Vance brachte es beim „March for Life“-Aufmarsch im Januar auf den Punkt: „Ich will mehr Babys in den Vereinigten Staaten von Amerika.“

Vielfalt im Pronatalismus – von Familienpolitik bis Zukunftsphilosophie

Der Begriff „Pronatalismus“ vereint verschiedenste Strömungen: religiös geprägte Familienideale, technikfreundliche Zukunftsvisionen (etwa durch IVF oder Leihmutterschaft) und auch existenzielle Weltrettungsansätze. Während Politiker wie Vance den Fokus auf traditionelle Familienstrukturen legen, denkt Elon Musk eher in evolutionären und demografischen Kategorien.

Das Ehepaar Malcolm und Simone Collins, Betreiber des Podcasts Based Camp und Gründer der Plattform Pronatalist.org, sieht in der Bewegung eine Lösung für den drohenden demografischen Kollaps. Sie haben vier Kinder (Nummer fünf unterwegs) – Ziel: mindestens sieben, vielleicht 13. Sie argumentieren, dass Pronatalismus kein rechtes Projekt sei, jedoch aktuell stärker von Konservativen vertreten werde.

Gesellschaftliche Kritik und politische Dimension

Doch nicht alle sind begeistert: Kritiker sehen im Pronatalismus auch Gefahren für Frauenrechte und Selbstbestimmung, vor allem wenn alte Rollenbilder unter dem Deckmantel der Demografiepolitik zurückkehren. Feministische Stimmen warnen davor, dass „Tradwives“-Ideologien (traditionelle Ehefrauenrollen) wieder salonfähig werden könnten.

Gleichzeitig wächst die Sorge, dass Sozialsysteme wie Medicare oder Rentenkassen ins Wanken geraten, wenn nicht genug junge Menschen nachkommen. Die Demografin Jennifer Sciubba betont: „Politisch ist es einfacher, Menschen zu mehr Kindern zu ermutigen, als veraltete Systeme grundlegend zu reformieren.“

Fazit

Während das Thema in den USA unter Trump zur offiziellen Agenda gehört, bleibt es gesellschaftlich umstritten. Pronatalismus – eine Lösung für den Geburtenrückgang oder ein ideologisch aufgeladener Rückschritt?
Fest steht: Die Diskussion um Kinder, Gesellschaft und Zukunft ist gerade erst in Fahrt gekommen.

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