Das neue Kleinanlegerschutzgesetz grundsätzlich ist ein schöner Gedanke, wird aber in der Praxis letztlich wenig helfen. Nur weil ich die Auflage schaffe, einen unfangreichen Prospekt erstellen zu lassen, den am Ende sowieso keiner liest und ich wie bei Zigaretten überall fett auf die Gefahren aufmerksam mache, werden dadurch die Anlagen ja noch nicht besser. Und wenn man ganz ehrlich ist, dann haben die Menschen das meiste Geld nicht am grauen Kapitalmarkt sondern bei Banken verloren. Sei es durch schlechte Anlagen oder durch niedrige Zinsen. Aktuell „kaufen“ die Banken das Geld für 0,2 % auf dem Tagesgeldkonto ein und verkaufen es als günstiges Baudarlehen für 2,0%. Damit verzehnfachen Sie gerade die Zinsen für sich selbst, was mathematisch einem Gewinn von 900 % entspricht. Der graue Kapitalmarkt steht nur deshalb am Pranger, weil Banken mehr Werbung in einschlägigen Medien wie Wirtschaftswoche, Capital, Managermagazin usw. machen. Banken haben dort eine so starke Lobby, dass Skandale im grauen Kapitalmarkt viel mehr in den Medien ausgeschlachtet werden, als dies bei Bankfehlverhalten der Fall ist.
die summen, um dis es im grauen kapitalmarkt geht, sind für den einzelnen häufig höher als bei bankeinlagen. folglich werden die armen wieder benachteiligt.
Der Gedanke ist richtig; im Grunde geht es auch darum kreative Markteilnehmer zu verdrängen durch zu viele Regeln, die zu teuer sind. Häufig würden regelmäßige Kontrollen und kurze Schlüssigkeitsanalysen ausreichen. Die jetzt beschlossenen Marktzugangsregeln helfen nicht gegen kriminelle Energie.