Unser Ziel ist es, den Immobilienmarkt für Normalverdiener zu öffnen. Dass wir gute Arbeit machen bezeugt unsere hervorragende Weiterempfehlungsquote.
Zitat von der Internetseite des Unternehmens.
Nun, an der aktuellen Bilanz aus dem Jahre 2020 kann man das aber noch nicht erkennen. Mal ehrlich, mit den Sprüchen wird dies auf Dauer dann möglicherweise auch nichts mit zufriedenen Kunden.
Also meine Herren, ich habe über 3.000 Wohnungen in meinem Leben verlauft und ich weiß, „wo der Hase langläuft“. Sicherlich nicht so, wie Sie sich hier „schönrechnen“.
Zitat:
Wie funktioniert eine Wohnung als Kapitalanlage?
Die Grundlage und Beispielrechnung einer Wohnung als Kapitalanlage ist schnell erklärt:
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- Zunächst erwerben Sie eine GUTE und für den Zweck PASSENDE Immobilie
- Den Erwerb der Immobilie finanzieren Sie über eine Bank
- Das von Ihnen eingebrachte Eigenkapital sollte i.d.R. die Kaufnebenkosten abdecken – auf diese Weise optimieren Sie die Eigenkapitalrendite und müssen gleichzeitig nicht allzu viel eigenes Geld einbringen
- Der Bankkredit – bestehend aus Zinsen und Tilgung – wird monatlich abbezahlt
- Doch auch Ihr Mieter bezahlt monatlich seine Miete, so dass er im Grunde Ihre Kreditraten und somit Ihre Immobilie abbezahlt
- Die Miete stellt quasi einen durchlaufenden Posten dar, bis das Darlehen abbezahlt ist und die Wohnung Ihnen gehört – ohne großen finanziellen Aufwand Ihrerseits
Zitat Ende
Sie haben dann sicherlich, wenn dann für den Anleger mit ihrem Modell etwas schief geht, ihre Provision verdient und der Anleger steht da und muss zusehen, wie er „aus dem Mist herauskommt“. Ein Immobilienleben dauert mindestens 20 Jahre und da gibt es so viele Dinge, die Sie gar nicht vorhersehen können.
Thema Mietnomaden, Thema „Mieter kann seine Miete nicht bezahlen“, Instandhaltungskosten am Gemeinschaftseigentum mit möglicher Sonderumlage, Thema steigende Zinsen usw.
Jeder der eine Immobilie zur Kapitalanlage kauft, darf die Miete des Mieters gar nicht in seine monatliche Belastung einbeziehen. Die kann er dann als Sondertilgung nehmen.
Wenn Sie eine Finanzierung so „auf tönernen Füssen“ aufbauen, dann kann dies zu einem großen Boomerang werden und Sie möglicherweise auch in die Beraterhaftung bringen.
Zudem sollte der Käufer mindestens 30 % Eigenkapital mitbringen, um auf der sicheren Seite zu sein, denn die Zinsen können ja auch mal nach oben gehen, und dann? Ade du schöne, „ich rechne mich mal Schön-Rechnung von Ihnen“.
Update:
Das Unternehmen hat uns eine Stellungnahme übermittelt die wir hier gerne veröffentlichen wollen:
Guten Tag Herr Bremer,
um Ihnen ein besseres Bild unseres Kundenklientels zu geben und die Argumentation Ihres Beitrags auf diebewertung zu entkräften, dass wir Kunden mit unserer Dienstleistung ansprechen, die es sich eigentlich nicht leisten können, melde ich mich nun wie besprochen bei Ihnen per Mail, um Ihnen folgende Informationen zu geben:
1.) Anonymisierte Informationen zu unserem Kundenklientel
-75% unserer Kundenberatungen geschehen auf der Basis eines Nettogehalts von mind. 3.500€.
-Der Anteil an Kundenberatungen auf Basis eines Nettogehalts von 2.000€ oder weniger liegt unter 5%. Hier empfehlen wir den Interessenten auch nur dann ein Immobilieninvestment, wenn die Bonität, der finanzielle Background z.B. bei einer anstehenden Erbschaft etc. gesichert ist und eine vermietete Immobilie für den Anleger nachhaltig sinnvoll ist.
2.) Entfernung der Werbung „Immobilie ab 2.000 Euro Nettoeinkommen“
-Der o.g. Slogan wurde aus sämtlichen Werbeanzeigen entfernt. Das ist für uns kein Problem, da wir diese Art von Kunden ohnehin nicht verstärkt ansprechen möchten und der Slogan einer von Dutzenden ist, die wir nutzen.
Danke für den ehrlichen Kommentar. Leider fallen immer noch zu viele Leute auf Schönrechnen herein, wo schon simple Excel-Mathematik ausreicht um zu sehen, dass es so nicht läuft. Ich habe ein einfaches Beispiel durch gerechnet: 160.000 EUR, davon 80.000 Kredit bei 1,5% Zinsen und 3% Tilgung und angesetzten 160 EUR/Monat lfd. Kosten (Wohngeld, Rücklagen, 360-Grad-Verwaltung,…) bringt bei einer Vermietung zu 500 EUR/Monat im ersten Jahr einen Bruttogewinn von knapp 500 EUR, nach 10 Jahren ca. 6600 EUR. Und das bei einem Gesamt-Geldeinsatz von 160.000 EUR ohne Einrechnung von Mieterproblemen, außerplanmäßigen Sanierungen/Reparaturen, etc. Dazu hat man nach 10 Jahren immer noch um die 56.000 EUR Schulden, die man z.B. vom Verkaufsgewinn erst mal bekommen muss. Ob man bei einer 160k-EUR-Wohnung überhaupt irgendwo in Deutschland noch 500 EUR Miete aufrufen kann, ist auch unklar. Bei dem ganzen Immohype sind die Renditen nicht mehr interessant, egal wie es a verpackt wird.