Im Zentrum von Lampedusa herrschte große Aufregung angesichts des Zustroms von Tausenden Migrantinnen und Migranten innerhalb weniger Tage. Als sich die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf der Insel traf, wurde sie mit Protesten konfrontiert – ein für Meloni nach ihrem Wahlsieg vor einem Jahr ungewohntes Bild.
In den vergangenen zwölf Monaten war die politische Atmosphäre in Italien ziemlich stabil. Bologneser Politikexperte Piero Ignazi äußerte sich positiv über Melonis erstes Amtsjahr, betonte jedoch die Bedeutung des Wortes „bislang“.
Nach ihrem Amtsantritt erfreute sich Meloni steigender Beliebtheit, und ihre Partei „Brüder Italiens“ steht aktuell stark da. Ihre vorsichtige Herangehensweise und ihr gemäßigtes Auftreten auf der internationalen Bühne haben ihr Anerkennung eingebracht.
Jedoch haben einige ihrer Entscheidungen, insbesondere im Bereich der Migrationspolitik und inneren Sicherheit, Kritik hervorgerufen. Trotz dieser Herausforderungen profitierte Meloni in ihrem ersten Jahr von einer stabilen politischen Landschaft in Italien.
Ignazi warnt jedoch davor, sich von Melonis freundlicher Fassade täuschen zu lassen. Er betont, dass sich Melonis wahre politische Agenda möglicherweise erst in Zeiten von Krisen oder Spannungen offenbaren könnte.
Kommentar hinterlassen