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Merz übt Kritik

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CDU-Chef Friedrich Merz hat mit scharfer Kritik auf die jüngste Haushaltseinigung der Ampel-Koalition reagiert. In einer Presseerklärung bezeichnete er den erzielten Kompromiss als „Burgfrieden einer erschöpften Koalition für wenige Tage“ und prognostizierte weitere Konflikte bei der detaillierten Ausarbeitung der Etatpläne.

Merz‘ Kritik richtet sich insbesondere gegen die hohe Neuverschuldung, die trotz der formellen Einhaltung der Schuldenbremse geplant ist. Der Oppositionsführer betonte: „Das zeigt, dass es gut ist, dass es wenigstens diese Schuldenbremse gibt. Ohne sie wären die Schulden noch höher ausgefallen.“

Die Haushaltseinigung, die nach tagelangen Verhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP zustande kam, sieht für das Jahr 2025 Ausgaben in Höhe von 481 Milliarden Euro vor, bei einer Neuverschuldung von 44 Milliarden Euro. Diese Zahlen bleiben innerhalb der verfassungsrechtlich verankerten Schuldenbremse, nutzen aber den verfügbaren Spielraum weitgehend aus.

Merz kritisierte, dass die Koalition es versäumt habe, strukturelle Reformen anzugehen, um die Staatsausgaben nachhaltig zu senken. Er argumentierte, dass die Regierung stattdessen auf kurzfristige Lösungen und kreative Buchführung setze, um die Schuldenbremse formal einzuhalten.

Der CDU-Vorsitzende wies auch auf potenzielle Konfliktpunkte innerhalb der Koalition hin. Er prognostizierte, dass bei der Konkretisierung der Etatpläne neue Spannungen zwischen den Koalitionspartnern auftreten werden, insbesondere in Bereichen wie Sozialausgaben, Verteidigungsbudget und Klimaschutzinvestitionen.

Merz forderte die Regierung auf, transparenter über die langfristigen Auswirkungen ihrer Haushaltspolitik zu kommunizieren. Er warnte vor den Folgen einer anhaltend hohen Staatsverschuldung für künftige Generationen und die finanzielle Stabilität Deutschlands.

Die Kritik des Oppositionsführers wurde von Regierungsvertretern zurückgewiesen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) verteidigte den Haushaltsentwurf als ausgewogen und verantwortungsvoll. Er betonte, dass die Einhaltung der Schuldenbremse bei gleichzeitigen Investitionen in Zukunftsbereiche eine beachtliche Leistung sei.

Wirtschaftsexperten sind in ihrer Bewertung der Haushaltseinigung gespalten. Während einige die Einhaltung der Schuldenbremse loben, sehen andere die hohe Neuverschuldung kritisch und fordern weitergehende Reformen zur Konsolidierung der Staatsfinanzen.

Die Debatte um den Bundeshaushalt 2025 dürfte in den kommenden Wochen weiter an Fahrt aufnehmen, wenn die Details der Etatplanung im Bundestag diskutiert werden. Es bleibt abzuwarten, ob die von Merz prognostizierten neuen Konflikte innerhalb der Koalition tatsächlich auftreten und wie sich dies auf die endgültige Gestalt des Haushalts auswirken wird.

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