Der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, Meta, hat eine neue App namens Threads gestartet, die Ähnlichkeiten mit Twitter aufweist. Die App wurde bereits im App Store gelistet und soll ab Donnerstag heruntergeladen werden können. Meta plant ein dezentralisiertes soziales Netzwerk für Echtzeit-Kommunikation. Obwohl es bereits kleinere Alternativen zu Twitter gibt, konnten diese bisher nicht wirklich mit Twitter konkurrieren. Meta hingegen gilt als stärkerer Rivale mit Erfahrung im Betrieb großer Onlineplattformen und ohne finanzielle Schwierigkeiten.
Threads wird eng mit Instagram verbunden sein, was aufgrund der bereits bestehenden Nutzerbasis von über einer Milliarde Menschen ein weiterer Vorteil für die Meta-App sein könnte. Laut Platformer wird Threads so konzipiert sein, dass es mit anderen ähnlichen Netzwerken interoperabel ist, was eine Abkehr von der bisherigen Strategie der großen Onlinekonzerne darstellt, die auf geschlossene Umgebungen mit eigenen Regeln setzen.
Dies unterscheidet Threads auch von Twitter, da Elon Musk, Eigentümer von Twitter, wenig Wert auf Schnittstellen zu anderen Plattformen legt. Es wurde sogar zeitweise Konten gesperrt, die Links zu anderen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Mastodon geteilt hatten.
Der Einstieg von Meta in die Onlineplattform für schriftliche Nachrichten eröffnet ein geschäftliches Duell zwischen Mark Zuckerberg und Elon Musk. Die beiden Milliardäre hatten sich bereits zu einem möglichen Schaukampf im Ring verabredet.
In den letzten Tagen sorgte Musk erneut für Turbulenzen bei Twitter, als vorübergehend Einschränkungen für das Lesen von Tweets eingeführt wurden, was sowohl Nutzer als auch Werbekunden verärgerte. Twitter-eigene Software wie „TweetDeck“ funktionierte nicht mehr und es wurde bekannt, dass Nutzer für eine neue Version nach 30 Tagen bezahlen müssen.
Twitter steht auch abseits der Nutzungsbedingungen unter Kritik. Es wurden zahlreiche Klagen wegen unbezahlter Rechnungen und Mieten eingereicht, und ein ehemaliger Mitarbeiter hat Twitter wegen Verzögerung von fast 900 Schiedsverfahren verklagt. Twitter weigert sich, die Gebühren für mindestens 891 dieser Fälle zu bezahlen. Eine Sammelklage wird angestrebt, während Twitter auf Presseanfragen mit einem Kothaufen-Emoji antwortet, da es keine aktive Pressestelle gibt.
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