Ah, Facebook. Diese Plattform, die Katzenvideos, fragwürdige Onkel-Kommentare und Werbeanzeigen für fragwürdige Diätprodukte direkt in unser Leben bringt. Aber Moment mal – hinter den Kulissen gibt es da diese unsichtbaren Helden: Content-Moderatoren. Sie löschen die dunklen, verstörenden Abgründe des Internets, bevor wir sie jemals sehen müssen. Und was bekommen sie dafür? Ruhm? Dankbarkeit? Natürlich nicht. Sie bekommen PTBS. Kostenlos. Wie praktisch!
Mehr als 140 Content-Moderatoren in Kenia, die für Meta und die großartige Outsourcing-Firma Sama gearbeitet haben, wurden nun offiziell mit posttraumatischer Belastungsstörung diagnostiziert. Warum? Weil sie den ganzen Tag dabei helfen mussten, Gewaltvideos, Mordaufnahmen, Kindesmissbrauch und andere visuelle „Highlights“ des Internets zu moderieren. Aber hey, keine Sorge, Meta hat „klare Vorgaben“ an ihre Partnerfirmen: Ein bisschen Beratung hier, ein bisschen Schulung dort – und schwupps, Trauma ist kein Problem mehr.
Meta selbst beteuert, dass Moderatoren ihre Tools individuell anpassen können. Wie zum Beispiel das „Blur-Feature“, das grausame Inhalte in Schwarz-Weiß umwandelt. Wow, ein Mord in Grautönen! Das klingt doch gleich viel weniger traumatisierend, oder? Wie großzügig von Meta, dass sie so auf die seelische Gesundheit ihrer Angestellten achten. Nobelpreisverdächtig.
Und Sama? Nun, Sama – jetzt einfach nur „Sama“, weil das Wort „Source“ in „Samasource“ offenbar zu sehr an den Ursprung der Probleme erinnert – war zu beschäftigt, um auf Anfragen zu antworten. Vielleicht planen sie gerade das nächste Recruiting-Event: „Traumjob gesucht? Mit uns bekommen Sie ihn – wortwörtlich.“
Dr. Ian Kanyanya, der die psychischen Gesundheitsberichte erstellt hat, erklärte, dass die Moderatoren „extrem grafische Inhalte“ sehen mussten, darunter Selbstmorde, Morde und sexuelle Gewalt. 81 % von ihnen leiden jetzt an schwerer PTBS. Aber hey, wie Meta immer wieder betont: Das Wohl der Moderatoren hat oberste Priorität. Natürlich. Deshalb wurden auch einfach mal 260 Moderatoren in Nairobi „freigestellt“, nachdem sie auf die grandiose Idee kamen, bessere Bezahlung und humane Arbeitsbedingungen zu fordern. Ein Paradebeispiel für modernes Krisenmanagement.
Einige Moderatoren berichten von nächtlichen Schweißausbrüchen, Flashbacks und ständiger Paranoia. Andere entwickelten skurrile Phobien, wie eine Angst vor gepunkteten Mustern, nachdem sie Bilder von Maden gesehen hatten, die aus verwesenden Körpern krochen. Klingt nach einem typischen Tag im Büro, oder? Aber keine Sorge, das kann Meta sicher in der nächsten Recruiting-Kampagne positiv verpacken: „Lernen Sie bei uns völlig neue Seiten der menschlichen Psyche kennen!“
Martha Dark von der gemeinnützigen Organisation Foxglove fasst es treffend zusammen: „Wenn das in einer anderen Branche passieren würde, müssten die Verantwortlichen zurücktreten.“ Aber natürlich nicht bei Meta. Denn in der schillernden Welt der Big Tech geht es nicht um Verantwortung – es geht um Innovation. Und wer braucht Arbeitsrechte, wenn man stattdessen Profit haben kann?
Am Ende bleibt uns nur, Meta zu gratulieren. Sie haben es geschafft, eine globale Infrastruktur aufzubauen, die Millionen von Menschen verbindet – und Hunderte von Moderatoren nachhaltig traumatisiert. Vielleicht sollten sie ihr Firmenmotto anpassen: „Meta – connecting people through shared nightmares.“ Und das Beste? Es kostet sie fast nichts. Applaus!
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