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Mexikanische Drogenkartelle auf Talentsuche: Chemiestudenten statt Auftragskiller

4339272 (CC0), Pixabay
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Es klingt wie das Drehbuch zu einer düsteren Netflix-Serie, ist aber die Realität: Mexikanische Drogenkartelle haben einen neuen „Talentschatz“ für ihre Geschäfte entdeckt – Chemiestudenten. Statt wie gewohnt Auftragskiller oder korrupte Beamte zu rekrutieren, richten sich die Kartelle an Hochschulen, um dort angehende Chemiker für die Produktion der tödlichen Droge Fentanyl zu gewinnen. Klingt innovativ? Für die Kartelle sicherlich. Für den Rest der Welt eher verstörend.

Historischer Drogenfund – und ein neuer Plan

Am Mittwoch beschlagnahmten mexikanische Sicherheitskräfte mehr als eine Tonne Fentanyl, die größte Menge in der Geschichte des Landes. Der geschätzte Straßenverkaufswert in den USA und Kanada: rund 400 Millionen Dollar. Doch das Kartellgeschäft könnte sich bald noch effizienter gestalten. Laut der „New York Times“ wollen die Kartelle unabhängiger von Importen der Grundstoffe aus China werden, die seit Jahren immer schwieriger zu beschaffen sind. Die Lösung? Die Synthese der Vorläuferstoffe – und dafür braucht es kluge Köpfe.

Anwerben auf dem Campus

In einer grotesk anmutenden Geschichte schildert die „NYT“, wie ein Kartellmitglied sich als Hausmeister tarnte, um auf einem Universitätscampus einen Chemiestudenten im zweiten Semester zu rekrutieren. Sogar ein Chemieprofessor im Bundesstaat Sinaloa gab an, dass manche seiner Studierenden den Unterricht nur besuchen, um die Herstellung synthetischer Drogen zu lernen. „Wann bringen Sie uns bei, wie man Drogen herstellt?“, sei keine seltene Frage, die er zu hören bekomme.

Vom Hörsaal ins Drogenlabor

Für die Studenten scheint der Deal lukrativ: Die Kartelle zahlen Studiengebühren und ein Gehalt, das doppelt so hoch ist wie der Durchschnittslohn eines Chemikers in Mexiko. Im Gegenzug experimentieren die Nachwuchs-Chemiker mit der Herstellung von Vorläuferstoffen oder verbessern die Wirksamkeit der Droge – alles unter lebensgefährlichen Bedingungen. Denn Schutzanzüge und Gasmasken können sie nicht vor giftigen Dämpfen, versehentlichen Explosionen oder dem Zorn ihrer bewaffneten Chefs bewahren.

Die „Könige von Mexiko“?

Ein Chemiestudent erklärte der „NYT“ voller Ehrgeiz: „Wenn wir es schaffen, die Grundstoffe selbst herzustellen, werden wir die Könige von Mexiko.“ Bis dahin experimentieren die Studenten weiter – und verbessern dabei die Reinheit und Wirkung von Fentanyl, um mehr Konsumenten abhängig zu machen. „Je stärker die Droge, desto besser für das Geschäft“, sagte ein Kartell-Koch unverblümt.

Das größere Bild

Die Opioidkrise in den USA wird durch diese Entwicklungen eine neue, erschreckende Wendung nehmen. Fentanyl, 50-mal stärker als Heroin, ist bereits die häufigste Todesursache für Amerikaner zwischen 18 und 49 Jahren – mit 70.000 Toten pro Jahr. Sollten die Kartelle ihre Unabhängigkeit von Importen erreichen, könnte die Produktion unkontrollierbar werden.

Es bleibt also nur zu hoffen, dass die nächste Generation Chemiker sich wieder lieber auf die Heilung von Krankheiten konzentriert – statt auf die Massenproduktion von Tod. Aber hey, wer braucht schon Ethik, wenn der Lohn stimmt?

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