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corneliasimo (CC0), Pixabay
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Hunderte bayerische Landwirte haben heute Vormittag die Traktoren angeworfen, um in verschiedenen Orten ihren Unmut über das geplante Mercosur-Freihandelsabkommen kundzutun – ein bisschen Lärm auf dem Dorfplatz inklusive, denn wo Traktoren sind, ist auch ordentlich Dieselgeruch in der Luft. Aufgerufen zu den Protesten haben der Verein „Landwirtschaft schafft Verbindung Bayern“ und der Bayerische Bauernverband, die offenbar beschlossen haben, dass es höchste Zeit ist, den Politikern mal zu zeigen, wo der Kuhstall steht.

Die Sorge der Bauern: Wenn das Abkommen kommt, könnten deutsche Standards auf dem Mist landen. Immerhin ist in den Mercosur-Staaten noch so manches erlaubt, was hierzulande längst in die Kategorie „Geht gar nicht“ fällt – zum Beispiel das Pflanzenschutzmittel Atrazin, das in Deutschland schon seit 1991 tabu ist. „Atrazin? Das klingt wie ein Monster aus einem schlechten Horrorfilm“, könnte man denken, und für die Landwirte ist es das auch: ein echtes Schreckgespenst für die heimische Landwirtschaft.

Die Forderungen der Landwirte lesen sich wie eine To-Do-Liste für fairen Handel: strikte Herkunftsbezeichnungen, faire Sozialstandards, strenge Regeln für Medikamente und Pestizide – oder, wie sie es vermutlich selbst ausdrücken würden: „Wir wollen keine südamerikanischen Steaks, die mit Chemiecocktails großgezogen wurden, auf unseren Tellern!“ Man könnte meinen, sie kämpfen hier nicht nur für ihre Felder, sondern auch für das gute alte Prinzip: „Qualität statt Quantität.“

Die Proteste in Bayern sind dabei kein lokales Phänomen, sondern Teil einer europaweiten Aktion. Während also irgendwo in Frankreich ebenfalls Traktoren den Verkehr lahmlegen und in Italien vielleicht ein paar Kühe symbolisch auf einem Marktplatz grasen, bereitet sich die EU auf die nächste Verhandlungsrunde über das Abkommen vor, die am Donnerstag beginnt. Ob die Landwirte damit Eindruck schinden? Schwer zu sagen. Aber eines ist sicher: Die bayerischen Bauern sind bereit, notfalls mit jedem Traktor nach Brüssel zu tuckern, wenn es sein muss. Und das könnte bei deren Maximalgeschwindigkeit noch lustiger werden als jede Verhandlungsrunde.

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