Ach, unser unermüdlicher sächsischer Ministerpräsident Michael Kretschmer hat der Welt wieder einmal seine kostbaren Gedanken mitgeteilt. In einer beispiellosen Welle der Weisheit hat der CDU-Politiker entschieden, dass es nun an der Zeit ist, die Schleusen zu schließen und die Migrantenzahlen drastisch zu reduzieren. „Zu viele! Zu viele!“, ruft er, mit Blick auf die geschätzten 350.000, die in diesem Jahr zusätzlich zur einer Million ukrainischer Flüchtlinge erwartet werden.
„Wir müssen dramatisch senken“, insistiert Kretschmer mit der subtilen Feinfühligkeit eines Abrissbaggers. Im nächsten Jahr? Unter die magische Marke von 100.000! Weil, wissen Sie, Zahlen sind wichtig. Sie sind konkrete, kleine, manipulierbare Dinge, die man in Wahlkampfreden werfen kann.
Und warten Sie, es wird noch besser: Kretschmer, in seiner unendlichen Großzügigkeit, schlägt vor, den Familiennachzug zu begrenzen. Warum Familien zusammenhalten, wenn man sie auch schön getrennt halten kann, nicht wahr? Er spricht sich auch dafür aus, Sozialleistungen für abgelehnte Asylbewerber zu reduzieren, weil nichts „Willkommen“ schreit wie „Hier, haben Sie etwas weniger.“
Oh, und die Grenzkontrollen? Die bleiben, in der Welt nach Kretschmer, natürlich bestehen. Wir sollten uns bei ihm bedanken, wirklich. Seine unermüdlichen Bemühungen, den Teppich der Gastfreundschaft ein wenig weniger einladend zu machen, sind wahrlich inspirierend.
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