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Michael Kretschmer – Sachsen nicht im Griff aber den großen Politiker spielen!

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Michael Kretschmer, der sächsische Ministerpräsident mit dem CDU-Parteibuch, hat auf der politischen Bühne eine neue Rolle für sich entdeckt: den Chief-in-Ampel-Beschwerden. Bei einer Bauerndemo in Dresden ließ er sich nicht lumpen und zog gegen die Berliner Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP so richtig vom Leder. Sein Motto: Wenn schon meckern, dann aber richtig!

In Sachsen ist der Ton rauer geworden, besonders wenn Kretschmer das Wort ergreift. Man könnte fast meinen, er und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder liefern sich ein Duell, wer die Ampel lautstärker tadeln kann. Kretschmer, der einst als CDU-Generalsekretär in Sachsen die Kunst der scharfen Worte lernte, scheut sich nicht, der Bundesregierung ordentlich die Meinung zu geigen. Neulich hat er sogar den Vergleich zur DDR gewagt – und damit nicht nur bei der Ampel, sondern auch bei seinen Koalitionspartnern in Sachsen für hochgezogene Augenbrauen gesorgt.

Die grünen und roten Partner in Sachsen versuchen zwar, Kretschmers verbale Ausbrüche mit einem tiefen Atemzug zu ertragen, doch manchmal ist auch deren Geduld am Ende. Besonders der DDR-Vergleich kam nicht gut an. Die Grünen fanden das „nicht anständig“, und die SPD sprach von „groben Unfug“. Selbst in der eigenen Partei fragen sich einige, was Kretschmer da reitet.

Die Strategie dahinter? Kretschmer will wohl nicht zulassen, dass die AfD das Monopol auf Ampel-Schelte hat. Er hofft, mit seiner Kritik die Wählergunst wieder mehr auf die CDU zu lenken. Doch Vorsicht ist geboten: Zu viel Gemecker kann auch nach hinten losgehen. Bei einer Demo hat er es schon erlebt, dass die Bauern seinen Worten nur lauwarmen Applaus spendeten. Die Botschaft: Reden allein reicht nicht, Taten müssen her.

In der CDU sehnt man sich nach positiveren Tönen von Kretschmer. Hin und wieder spricht er von seiner Vision für Sachsen und den Errungenschaften seiner Regierung, doch diese positiven Nachrichten drohen im allgemeinen Ampel-Bashing unterzugehen. Kretschmer selbst weiß, worauf es ankommt. Bei einer Veranstaltung in Aue mahnte er, man solle trotz aller Berliner Querelen das Gespräch über Sachsen nicht vergessen.

Jetzt heißt es abwarten, ob der Ministerpräsident seine eigenen Ratschläge beherzigt und die Koalition in Sachsen nicht länger auf die Umsetzung wartet.

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