Wochenlang hielt sich der sächsische CDU-Vorsitzende und Ministerpräsident Michael Kretschmer bedeckt, als es um die Forderungen aus den Reihen seiner eigenen Partei ging. Nun hat er sich im „ntv Frühstart“ an die Öffentlichkeit gewandt und um Geduld gebeten. „Wartet bitte ab,“ appellierte er an die aufmüpfigen Parteimitglieder, die sich öffentlich für eine Annäherung an die AfD ausgesprochen hatten.
Sechs CDU-Mitglieder hatten zuvor einen offenen Brief an die Parteispitze verfasst und darin gefordert, dass Kretschmer den Dialog mit der AfD suchen solle. Die Parteirebellen sorgten damit für Aufsehen und Unruhe innerhalb der CDU. Inzwischen haben mehr als 7.000 CDU-Mitglieder eine klare Haltung gefordert und verlangen einen Unvereinbarkeitsbeschluss, der jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt.
Kretschmer appellierte eindringlich an seine Parteikollegen, Ruhe zu bewahren und die Entscheidungen nicht übereilt zu treffen. Er betonte, dass man sich erst eine fundierte Grundlage schaffen müsse, bevor konkrete Vereinbarungen getroffen werden könnten: „Wartet, bis ihr etwas Schriftliches habt,“ rief er zur Geduld auf.
Die Situation bleibt angespannt, denn der Druck auf Kretschmer wächst, klare Positionen zu beziehen, während die Partei um ihre politische Linie ringt. Das Thema AfD polarisiert die CDU-Basis, und die Forderungen nach einem klaren Abgrenzungsbeschluss könnten die Partei vor eine Zerreißprobe stellen. Kretschmer setzt offenbar darauf, Zeit zu gewinnen, um die internen Spannungen zu beruhigen und eine tragfähige Lösung zu finden.
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