In Brüssel könnte man meinen, die EU-Kommission stecke mitten in einer Tragikomödie: Einerseits möchte man die digitalen Werkzeuge des US-Giganten Microsoft weiter nutzen, andererseits schwingt die Datenschutzkeule bedrohlich über ihren Köpfen. Laut einem Bericht von Euractiv befürchtet die Kommission, dass Microsofts Softwareprodukte wie Microsoft365 gegen die eigenen Datenschutzregeln verstoßen könnten. Kurios? Oh ja – besonders, wenn man bedenkt, dass die EU selbst auf genau diese Produkte setzt.
Die Datenschutzbehörde der EU, EDPS, hat schon länger die rote Karte gezückt und verlangt von der Kommission, sich gefälligst nach Alternativen umzuschauen. Doch laut internen Dokumenten scheint die Suche eher erfolglos verlaufen zu sein. Es heißt, es gebe „keine seriösen Alternativen von europäischen Anbietern“.
„Hm, es könnte problematisch sein, wenn ein US-Konzern so viel Macht in der EU hat,“ murmelt man besorgt aus der Generaldirektion Digitale Dienste. Microsoft könne theoretisch die Preise nach Lust und Laune festlegen – ein bisschen wie ein digitaler Monopolist, der die EU mit einem Augenzwinkern an der Nase herumführt.
Natürlich hat die EU auch nach Alternativen gesucht, die dem Open-Source-Prinzip entsprechen. Das klingt super in der Theorie – leider scheitert es in der Praxis daran, dass diese Alternativen „nicht funktionell gleichwertig“ sind. Übersetzt heißt das: Sie sind vielleicht nett anzuschauen, aber bei ernsthaften Anforderungen passen sie einfach nicht ins Konzept.
Man stelle sich vor: Statt eines schnellen Teams-Calls rattert die Alternative wie ein antikes Modem, während die Kollegen versuchen, eine PowerPoint-Präsentation auf einer Plattform zu öffnen, die PowerPoint für Hexerei hält.
Die Datenschutzbehörde EDPS hatte den Vertrag mit Microsoft bereits im letzten Jahr kritisiert – „erst Datenschutz klären, dann weiter shoppen!“, hieß es da sinngemäß. Doch die EU-Kommission wollte nicht klein beigeben und legte kurzerhand Beschwerde ein.
Spannend wird es nun, weil der bisherige Chef der EDPS im Dezember abgetreten ist. Zwei mögliche Nachfolger mit Nähe zur Kommission stehen zur Auswahl. Und wie es aussieht, könnte die Zukunft von Microsoft365 in den Händen des nächsten Datenschutz-„Sheriffs“ liegen.
Die EU hat sich also in eine prekäre Lage manövriert: Auf der einen Seite drängt die Datenschutzbehörde auf Alternativen, auf der anderen Seite scheint es keine ernstzunehmenden europäischen Konkurrenten zu Microsoft zu geben. Es bleibt abzuwarten, ob sich die neue EDPS-Führung traut, härter durchzugreifen – oder ob die EU weiterhin in Microsofts digitalen Armen liegt, während sie gleichzeitig Datenschutz-Bedenken herunterspielt.
Wie heißt es so schön? „Wenn du nicht weiterkommst, frag die, die du schon kennst.“ Oder in diesem Fall: Bleib einfach bei Microsoft und hoffe, dass niemand zu genau hinsieht.
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