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Mietenwahnsinn in Deutschland: Willkommen in der Realität, liebe Wohnungssuchende!

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay
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Wer 2023 in einer deutschen Großstadt auf Wohnungssuche ging, durfte eine bemerkenswerte Entdeckung machen: Wohnen ist inzwischen so etwas wie ein Luxusgut – und zwar nicht der charmante Luxus von goldenen Wasserhähnen, sondern der eher ernüchternde Luxus, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu finden. Die Mieten in den 14 größten Städten Deutschlands sind laut einer Antwort der Bundesregierung förmlich explodiert. Und wer hätte das gedacht? Berlin führt das Rennen an. Hier haben sich die Mietpreise innerhalb von nur neun Jahren fast verdoppelt – von „läppischen“ 8,10 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2014 auf stolze 16,35 Euro im Jahr 2023. Ein Schnäppchen, oder?

Natürlich bleibt München der unangefochtene Spitzenreiter. Die bayerische Hauptstadt hält mit 20,59 Euro pro Quadratmeter weiterhin den goldenen Pokal der Mietpreise. Ein Anstieg um 50 Prozent seit 2014? Pah, das ist doch nichts für echte Münchner, die längst gelernt haben, dass man für die Aussicht auf einen halbwegs bezahlbaren Lebensstil lieber nach Augsburg pendelt.

Die Mietpreisbremse: Der zahnlose Tiger unter den Gesetzesmaßnahmen

Lassen Sie uns einen Moment innehalten, um die Mietpreisbremse zu würdigen, diese hochgelobte Errungenschaft, die 2015 eingeführt wurde und seitdem erfolgreich… ja, nichts bewirkt hat. Linken-Politikerin Caren Lay bringt es auf den Punkt: Die Mietpreisbremse sei nicht nur wirkungslos, sondern eher so nützlich wie ein Regenschirm im Sturm. Ihre Forderung: Verlängern, verschärfen und endlich mal etwas gegen Mietwucher tun, statt sich weiterhin auf Lippenbekenntnisse und wohlklingende Gesetzesnamen zu verlassen.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat ebenfalls genug vom Mietchaos und schwingt die moralische Keule gegen „schwarze Schafe“ unter den Vermietern. Strafen, die richtig weh tun sollen, fordert er. Das klingt zwar gut, aber wie wäre es zur Abwechslung mit einer klaren Strategie, die mehr verhindert als nur symbolische Empörung?

Die Mietrealität: Wo sich Wohnen anfühlt wie ein Glücksspiel

Während sich die Bundesregierung hinter Zahlen versteckt, die angeblich „nicht repräsentativ“ seien, bleibt die Realität unverändert: Wohnungen im unteren Preissegment tauchen in den Auswertungen gar nicht auf, weil sie irgendwo zwischen Aushängen am Supermarktbrett und den geheimen Netzwerken der Makler verschwinden. Und auch bestehende Mietverhältnisse? Fehlanzeige in der Statistik. Vielleicht, weil es weniger schockierend aussieht, wenn man diese ganzen Schicksale einfach ausklammert.

Fazit? Willkommen in Deutschland 2023, wo die Wohnungssuche entweder ein Lottogewinn oder der Anfang einer lebenslangen Schuldenspirale ist. Aber hey, Kopf hoch! Immerhin wissen wir jetzt, dass Mieten in Städten wie Berlin „nur“ um 8,1 Prozent pro Jahr steigen. Ein echtes Schnäppchen – wenn Sie nicht gerade einen Mindestlohn verdienen oder glauben, dass Wohnraum ein Grundrecht ist. Naiv, nicht wahr?

Vielleicht ein Lösungsvorschlag? Oder auch nicht.

Das Drama könnte weitergehen, denn wie üblich bleibt die Lösungsvorschlag-Maschine der Politik auf Sparflamme. Eine bundesweite Kappungsgrenze von 15 Prozent bei Mieterhöhungen wäre ja schon fast progressiv, aber was bringt das, wenn die ortsübliche Vergleichsmiete längst durch die Decke schießt? Und die Ampel-Koalition, die ohnehin nicht mehr existiert, hat ihre Verschärfungen der Mietgesetze direkt mit ins politische Nirwana genommen.

Wohnen bleibt also ein Privileg, nicht nur in Berlin und München, sondern auch in Städten wie Frankfurt, Stuttgart und Hamburg, wo Quadratmeterpreise von über 10 Euro mittlerweile Standard sind. Für den Rest heißt es: Auf Aushänge hoffen, Beziehungen spielen lassen oder den Traum vom bezahlbaren Wohnen endgültig begraben. Viel Erfolg bei der Suche! Oder, wie die Politik sagen würde: „Wir arbeiten dran.“

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