In einer spektakulären internationalen Operation hat Europol einen österreichischen Hochstapler in Spanien gefasst, der auf seiner kriminellen Tour auch im malerischen Burgenland seine Spuren hinterlassen hat. Wie der „Kurier“ enthüllte, schwebte dem 70-Jährigen einst der Traum vor, ein opulentes Altersheimprojekt im idyllischen Südburgenland mit einem Investitionsvolumen von sagenhaften 20 Millionen Euro aus dem Boden zu stampfen.
Das Projekt, getauft auf den Namen „Sonnenresidenz“ in Eberau, versprach mehr als einhundert luxuriöse Wohneinheiten, ein avantgardistisches Therapiezentrum mit einem dazu gehörigen Wellness-Tempel und einen Nahversorger, der die Bewohner mit allem Nötigen versorgen sollte. Der Baubeginn im Jahre 2018 weckte hohe Erwartungen, doch schon bald zeigte sich, dass das Fundament dieses ambitionierten Vorhabens auf Sand gebaut war.
Der Traum platzte abrupt, als die Finanzierung wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel. Der Grund für dieses Fiasko ist mittlerweile kein Rätsel mehr: Der vermeintliche Wohltäter entpuppte sich als einer der gerissensten Millionenbetrüger, den Europa je gesehen hat, und wurde in seinem luxuriösen Versteck in Alicante, Spanien, von den Behörden gestellt.
Während der Schwindler nun seiner gerechten Strafe entgegensieht, hat die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) das Ruder im Südburgenland übernommen und plant eine Neuausrichtung des Projekts. Statt der ursprünglich geplanten Grandeur wird nun eine bescheidenere Siedlung mit rund 60 Wohnungen und 13 Reihenhäusern entstehen. Die Bauarbeiten für dieses „Generationendorf“ in Eberau sollen im Herbst beginnen, als Zeichen der Hoffnung und des Neubeginns nach einem Kapitel, das die Region wohl so schnell nicht vergessen wird.
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