Auf der A3 bei Passau haben Schleierfahnder mal wieder einen echten Volltreffer gelandet. Bei einer Verkehrskontrolle hielten sie einen 34-Jährigen an, der, ganz unauffällig, rund eine Million Euro in Tüten durch die Gegend kutschierte. Vermutlich für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf – oder doch nicht? Die Kriminalpolizei Passau vermutet eher Geldwäsche und hat sofort die Ermittlungen übernommen.
Tüten statt Tresor – Die skurrilen Fakten
Der Mann konnte den Beamten weder erklären, woher das Geld stammt, noch wofür er es braucht. Auch einen Ausweis hatte er nicht dabei. Stattdessen: mehrere prall gefüllte Plastiktüten, die einen Lebensmitteldiscounter vor Neid hätten erblassen lassen.
Sein Kommentar dazu? Schweigen ist Gold – oder in diesem Fall: vielleicht auch einfach Bargeld. Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen, doch nachdem seine Identität geklärt war, durfte er wieder gehen. Das Geld allerdings nicht. Das wurde sicherheitshalber beschlagnahmt. Man will ja kein Risiko eingehen.
A3: Autobahn der Millionäre
Dieser Vorfall ist längst kein Einzelfall. Die A3 scheint eine Art magischer Magnet für spektakuläre Funde zu sein. Mal sind es Plastiktüten voller Bargeld, mal Goldmünzen, mal Schmuck. Im April beispielsweise stießen die Beamten auf ein Auto, das nicht nur Geld, sondern auch ein Dutzend Goldmünzen und Schmuck transportierte. Und im Oktober letzten Jahres fanden sie auf einem Rastplatz sogar 50 Kilo Gold und knapp 500.000 Euro in bar. Da fragt man sich: Werden hier kriminelle Werttransporte geprobt oder gibt es einen inoffiziellen Schatzsucher-Highway?
Warum die A3?
Die Polizei hat eine einfache Erklärung: Die A3 ist eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen Europas und zieht sich wie eine Lebensader von Belgien und den Niederlanden bis nach Südosteuropa. Mit anderen Worten: Wer auf dubiose Transporte steht, wählt anscheinend die A3. Und als ob das nicht schon genug wäre, hat die Polizei die Kontrollen auf dieser Strecke in den letzten Jahren auch noch verschärft. Eine ungemütliche Kombination für alle Hobby-Werttransporteure.
Von der Tüte in die Tasche der Justiz
Dank einer Strafrechtsänderung aus dem Jahr 2017 haben es die Behörden leichter, Vermögenswerte mit unklarer Herkunft zu beschlagnahmen. Der Verdächtige muss beweisen, dass alles mit rechten Dingen zugeht – und nicht die Ermittler das Gegenteil. Das bedeutet, dass Plastiktüten voller Bargeld schnell den Besitzer wechseln, wenn die Geschichte dahinter nicht stichhaltig ist. Und ehrlich: Wer hat schon eine Quittung für eine Million Euro in bar?
Fazit: Wer braucht schon ein Konto, wenn’s auch die A3 gibt?
Ob der nächste Fund wieder auf der A3 wartet oder eine andere Autobahn zum Millionärs-Highway wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: Wer auf Deutschlands Straßen unterwegs ist, sollte vielleicht mal in den Kofferraum schauen – man weiß ja nie, ob da nicht auch ein kleines Vermögen versteckt liegt. Die Schleierfahnder freuen sich jedenfalls schon auf den nächsten Fang – und die Frage, welche Geschichte diesmal zu den Plastiktüten erzählt wird.
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