Ab Dienstag stehen in der Grazer Messehalle zehn Angeklagte vor Gericht: Sie sollen mittels eines ausgeklügelten Pyramidenspiels hohe Gewinnmöglichkeiten durch Internetpokerspiele vorgegaukelt haben.
Angeklagt sind die zehn Personen unter anderem wegen des Betreibens eines Ketten- oder Pyramidenspiels und schweren Betrugs. Die Schadenssumme beträgt laut Anklage mehr als 3,6 Mio. Euro und das vorerst nur bei den weit über 100 Geschädigten, die man ausfindig machen konnte – sie sollen dabei laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zwischen 1.000 und – in einem Fall – 260.000 Euro in das „System Moss“ eingezahlt haben.
Gemeinsam mit einem bereits verstorbenen Verdächtigen soll das System von den drei Hauptangeklagten im Jahr 2009 gegründet, bis 2013 von Graz aus am Laufen gehalten worden sein. Dabei sollen Pokerspieler und Pokerinteressierte sogenannte „Rights“ – also erfundene Gewinnrechte – erwerben haben können.
Spieler sollten so günstiger auf angebotenen Online-Pokerplattformen spielen können und Pokerinteressierte am Gewinn der Plattform beteiligen. Der Gewinn sollte dabei laut Anklage höher werden, wenn Teilnehmer mehr dieser Rechte an weitere Teilnehmer verkauft haben und die wieder weitere Rechte an neue Personen – daher der Vorwurf des Pyramidenspiels.
Der gewerbsmäßig schwere Betrug soll unter anderem darin bestanden haben, dass keine Gewinne ausbezahlt worden sein sollen. Wie lange der auf mehrere Tage anberaumte Prozess dauern wird, ist unklar; es sind 61 Zeugen geladen.
Quelle ORF
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