Am Samstag ereignete sich auf der Insel Sapelo in Georgia ein schweres Unglück, bei dem mindestens sieben Menschen ums Leben kamen und sechs weitere schwer verletzt wurden. Der Unfall geschah, als ein Teil der Fähranlegestelle einstürzte und eine Feier im Rahmen eines kulturellen Festivals in eine Tragödie verwandelte.
Kurz vor 16 Uhr Ortszeit stürzte die Zugangsrampe zum Besucher-Fähranleger ein, während zahlreiche Menschen an den Feierlichkeiten der Gullah-Geechee-Gemeinschaft teilnahmen. Diese Gemeinschaft besteht aus Nachkommen versklavter Afrikaner, die in der Region seit Generationen ansässig sind. Durch den Einsturz wurden mindestens 20 Personen ins Wasser geschleudert, wie die örtlichen Behörden mitteilten.
Die Ursache für den Einsturz der Marsh Landing Dock ist bislang unklar. Ein Team aus Ingenieuren und Bauspezialisten soll am Sonntagmorgen mit den Untersuchungen beginnen, um die Gründe für das Versagen der Konstruktion zu ermitteln. Die Zugangsrampe wurde inzwischen gesichert, und die Ermittlungen sind im Gange, wie die für die Inselverwaltung zuständige Behörde mitteilte.
Zu den Todesopfern gibt es bislang keine weiteren Informationen. Zwei der Verletzten mussten per Hubschrauber in Krankenhäuser transportiert werden, während die anderen medizinisch vor Ort versorgt wurden. Mehrere Rettungsdienste waren an den Einsatzmaßnahmen beteiligt und setzten unter anderem Boote mit Sonartechnologie und Hubschrauber ein, um nach möglichen weiteren Opfern zu suchen. Für die Angehörigen der Betroffenen wurde ein Sammelpunkt in einer nahegelegenen Kirche eingerichtet.
Der Unfall ereignete sich während des Gullah-Geechee Cultural Heritage Awareness Month, der im Oktober in mehreren US-Bundesstaaten gefeiert wird. Die Veranstalter des Festivals auf Sapelo Island zeigten sich tief betroffen und bedankten sich für die Unterstützung aus der Öffentlichkeit. „Unsere Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen derjenigen, die bei dieser Tragödie ihr Leben verloren haben oder verletzt wurden“, hieß es in einer Mitteilung.
Auch die nahegelegene Stadt Darien äußerte ihr Mitgefühl und sprach von einem „tragischen Vorfall, der einen Tag der Feierlichkeiten in eine Katastrophe verwandelte“.
Vertreter von Staat und Regierung reagierten bestürzt auf das Unglück und drückten ihr Beileid aus. Sie betonten, dass die Gedanken der gesamten Gemeinschaft bei den Opfern und ihren Angehörigen seien. Die Rettungskräfte arbeiten weiterhin vor Ort, um die Lage unter Kontrolle zu bringen und die Ursache für den Einsturz zu klären.
Sapelo Island ist eine Barriereinsel vor der Küste Georgias und nur per Boot oder Fähre erreichbar. Die Insel beherbergt die Hog Hammock-Gemeinschaft, die aus wenigen Dutzend ständigen Bewohnern besteht, die eng miteinander verbunden sind. Die Gullah-Geechee-Kultur ist stark verwurzelt und hat viele ihrer westafrikanischen Traditionen bewahrt, die über Generationen weitergegeben werden.
Am Tag des Unglücks feierten die Inselbewohner und Besucher ein Festival, das die kulturellen Traditionen der Gullah-Geechee-Gemeinschaft mit Tänzen, lokalen Speisen und historischen Führungen würdigte. Trotz der Tragödie ist die Gemeinschaft bestrebt, ihre kulturelle Identität zu bewahren und wird in den kommenden Tagen Wege suchen, um die Verluste zu verarbeiten. Die Untersuchungen zur Ursache des Einsturzes laufen weiterhin.
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