Die Polizei warnt vor einer Mobbing-Plattform im Internet. Auf der Seite werden bundesweit Schüler angestiftet, üble Gerüchte über ihre Mitschüler zu verbreiten.
Seit einer Woche beschwerten sich Jugendliche und ihre Eltern über Beleidigungen, Verleumdungen und Lügen, bestätigte ein Polizeisprecher in Frankfurt am Main einen Bericht der «Bild»-Zeitung. Ein Schulleiter berichtet, die Seite habe sich in der vergangenen Woche «blitzartig» über die sozialen Netzwerke verbreitet. In den Einträgen werden beispielsweise Mädchen als «Schlampen» bezeichnet, Schüler rufen zu Abstimmungen über «hübschste o. hässligste» Mitschüler in der Klasse auf. Über manche heißt es, sie seien mit einem Lehrer auf der Toilette erwischt worden, anderen werden sexuelle Abartigkeiten unterstellt.
Noch sind der Polizei die Hände gebunden: Bisher liefen alle Beschwerden – ein gutes Dutzend in der vergangenen Woche – unter der Rubrik «Beratungsgespräche», sagte Sprecher Alexander Kießling: «Wir haben noch keine Anzeigen vorliegen.» Erst, wenn ein gemobbter Schüler Anzeige erstattet, beispielsweise wegen Verleumdung oder Beleidigung, könne das Internetkommissariat tätig werden. Die Kollegen würden dann versuchen, über den US-amerikanischen Betreiber an den Urheber der Seite in Deutschland heranzukommen. Das könnte dann allerdings für den Betreiber der Seite böse Folgen haben.
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