Mörder im Namen der Religion

Published On: Samstag, 28.10.2023By Tags:

Eine tragische Meldung erreicht uns aus dem Iran: Eine 16-jährige Schülerin, die nach einer behaupteten Auseinandersetzung mit der Religionspolizei schwer verletzt worden war, ist heute in einem Krankenhaus in Teheran verstorben, so die staatliche Nachrichtenagentur IRNA. Es wird berichtet, dass die Jugendliche vor etwa einer Woche für hirntot erklärt wurde, und ihr Schicksal hat international erhebliche Bestürzung ausgelöst.

Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten soll die Jugendliche vor etwa einem Monat von der Religionspolizei in einer U-Bahn angesprochen worden sein, weil sie angeblich kein Kopftuch trug. Die offiziellen iranischen Medien haben jedoch eine andere Darstellung der Ereignisse, und leugnen, dass der Vorfall auf diese Weise stattgefunden hat. Sie behaupten, dass das Mädchen aufgrund von niedrigem Blutdruck gestürzt sei und dabei schwere Kopfverletzungen erlitten habe, woraufhin sie ins Koma fiel.

Der Fall erinnert die Bevölkerung an ein ähnlich tragisches Ereignis, bei dem eine junge Kurdin, Mahsa Amini, letztes Jahr nach einer Auseinandersetzung mit den Sittenwächtern über die angeblich unzureichende Art, wie sie ihr Kopftuch trug, ins Koma fiel und später verstarb. Dieser Vorfall hatte im Iran zu massiven Protesten geführt, und seither haben viele Frauen im Land begonnen, die Kopftuchvorschriften offen in Frage zu stellen.

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