CDU behauptet sich knapp in Sachsen, AfD dicht auf den Fersen
Bei der mit Spannung erwarteten Landtagswahl in Sachsen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Die CDU unter Ministerpräsident Michael Kretschmer kann sich laut der Prognose von Infratest dimap mit 31,5 Prozent knapp an der Spitze behaupten. Doch die AfD folgt mit 30,0 Prozent dicht auf den Fersen, was die politische Landschaft in Sachsen erschüttern dürfte.
Überraschend stark schneidet das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht mit 12,0 Prozent ab und etabliert sich als dritte Kraft. Die SPD muss sich mit 8,5 Prozent zufriedengeben, während die Grünen mit 5,5 Prozent um den Einzug in den Landtag zittern. Die Linke, einst eine starke Kraft im Osten, fällt auf 4,0 Prozent zurück, könnte aber dank der Grundmandatsklausel noch den Sprung ins Parlament schaffen. FDP und Freie Wähler spielen bei dieser Wahl keine nennenswerte Rolle.
Historischer Sieg: AfD wird stärkste Kraft in Thüringen
In Thüringen vollzieht sich ein politisches Erdbeben: Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik gewinnt die AfD eine Landtagswahl. Mit 30,5 Prozent laut Infratest dimap setzt sich die Partei an die Spitze und verändert damit die politische Landkarte Deutschlands. Die CDU folgt mit 24,5 Prozent auf dem zweiten Platz.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht feiert einen beachtlichen Erfolg und wird mit 16 Prozent drittstärkste Kraft, was die etablierten Parteien weiter unter Druck setzt. Besonders bitter ist das Ergebnis für die Linke des amtierenden Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, die mit 12,5 Prozent einen massiven Einbruch erleidet. Die SPD kann sich mit 7 Prozent gerade noch im Landtag halten, während Grüne und FDP an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern drohen.
AfD pocht auf Regierungsbeteiligung, CDU bleibt standhaft
Nach den Wahlerfolgen in Sachsen und Thüringen erhebt die AfD Anspruch auf Regierungsverantwortung. Parteichefin Alice Weidel verkündete selbstbewusst in der ARD: „Ohne die AfD ist eine stabile Regierung nicht mehr möglich.“ Sie kündigte an, in beiden Ländern auf die CDU zuzugehen, um Koalitionsgespräche aufzunehmen.
Die CDU-Führung reagierte prompt und entschieden. Generalsekretär Carsten Linnemann erteilte jeglicher Zusammenarbeit mit der AfD eine klare Absage. Er betonte die Strategie der CDU, „aus der Mitte der Parlamente heraus“ Regierungen zu bilden und sprach den Spitzenkandidaten Mario Voigt und Michael Kretschmer sein volles Vertrauen aus. Die Ablehnung einer Kooperation mit der AfD stellt die CDU vor große Herausforderungen bei der Regierungsbildung in beiden Ländern.
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