Bei der ersten Sitzung des Untersuchungsausschusses zum Angriff auf das US-Kapitol vom 6. Jänner haben mehrere Polizisten eindringlich ihre Erlebnisse während jener brutalen Attacke geschildert. Einer der Beamten, Aquilino Gonell, sagte heute bei der Anhörung im US-Repräsentantenhaus, er habe an jenem Tag gedacht, er würde sterben. Er beschrieb den Gewaltausbruch „wie etwas aus einer mittelalterlichen Schlacht“.
Die Beamten hätten sich mit ihren Händen gegen den gewalttätigen Mob verteidigen müssen. Er und seine Kollegen seien geschlagen und getreten, mit Hämmern und Stöcken malträtiert und mit Chemikalien besprüht worden. „Mehr als sechs Monate später versuche ich immer noch, mich von meinen Verletzungen zu erholen“, sagte der Beamte der Kapitol-Polizei, dem während seiner Aussage mehrfach die Tränen kamen. „Für die meisten Leute hat der 6. Jänner ein paar Stunden gedauert, aber für diejenigen von uns, die mittendrin waren, hat es nie aufgehört.“ Der Angriff habe ein bleibendes Trauma ausgelöst.
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Tausende Menschen sind vor Kämpfen aus Äthiopien in das Nachbarland Sudan geflohen. „3.000 Menschen des Qemant-Volkes haben die Grenze am Montagabend überquert“, hieß es in einem Regierungsbericht. Weitere Schutzsuchende aus der äthiopischen Konfliktregion würden derzeit die Grenze überqueren. Die Region Amhara, die an die umkämpfte Tigray-Region im Norden Äthiopiens angrenzt, droht zunehmend in den bewaffneten Konflikt hineingezogen zu werden.
Am Sonntag hatte der amharische Regionalpräsident Agegnehu Teshager alle bewaffneten Bewohner aufgerufen, sich für den Kampf gegen die Tigray-Rebellen vorzubereiten. Zwischen beiden Regionen gibt es einen seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt um Land.
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Die Hungerkrise im Bürgerkriegsland Jemen verschlimmert sich nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) von Tag zu Tag. Die Lebensmittelpreise schießen durch die Decke, und Millionen Menschen kämpfen, um sich und ihre Familien noch ernähren zu können, wie Tobias Flaemig vom WFP heute aus der Hauptstadt Sanaa berichtete. Die Benzinpreise seien 90 Prozent höher als vor einem Jahr, was den Transport und damit auch die Lebensmittel verteuere.
Der ohnehin bitterarme Jemen ist seit mehr als sechs Jahren in der Krise. Huthi-Rebellen überrannten 2014 weite Teile des Nordens und Sanaa und kontrollieren die Gebiete seitdem. Saudi-Arabien begann 2015 mit arabischen Verbündeten an der Seite der Regierung, Angriffe gegen die Huthis zu fliegen. Nach UNO-Schätzungen sind 24 Millionen der rund 30 Millionen Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen.
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