Während sich auf dem Flughafen der Hauptstadt Kabul immer noch dramatische Szenen abspielen, könnte demnächst ein weiterer Schauplatz zentral für die Krise in Afghanistan werden: Nach ihrer Machtübernahme wollen die Taliban nun auch das als Widerstandshochburg bekannte Panjshirtal unter ihre Kontrolle bringen. „Hunderte Kämpfer“ seien auf dem Weg dorthin. Der dortige Anführer Ahmad Massoud rief zu Verhandlungen auf – drohte aber gleichzeitig den Taliban.
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Nachdem der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven gestern seinen Rücktritt angekündigt hat, wird Finanzministerin Magdalena Andersson als heißeste Favoritin für seine Nachfolge gehandelt.
Die politischen Kommentatoren der schwedischen Zeitungen rechnen der 54-Jährigen die größten Chancen zu, am Parteitag der Sozialdemokraten im November gewählt zu werden.
„Es gibt einen großen internen Druck, dass die Person eine Frau sein muss, kompetent und den Wählern bekannt“, sagte die innenpolitische Kommentatorin des Schwedischen Fernsehens (SVT), Elisabeth Marmorstein: „Magdalena Andersson ist die offensichtliche Kandidatin.“ Schweden ist das einzige Land im Norden, das noch nie eine Regierungschefin hatte.
Außerdem werden Innenminister Mikael Damberg, Energieminister Anders Ygeman und Gesundheits- und Sozialministerin Lena Hallengren, die während der Coronavirus-Pandemie eine wichtige Rolle eingenommen hat, als mögliche Kandidaten genannt.
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Mehr als sieben Jahre nach der Annexion der Krim durch Russland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski auf einem Gipfel den Anspruch seines Landes auf die Halbinsel betont.
Von nun an laufe der „Countdown für die De-Okkupation“ der Schwarzmeer-Halbinsel, sagte Selenski heute auf dem ersten Gipfel der neuen „Krim-Plattform“ in Kiew. Russland hatte das Gebiet 2014 nach einer militärischen Invasion gegen internationalen Protest in sein Staatsgebiet eingegliedert.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete den Gipfel, an dem auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) teilnimmt, als „Hexensabbat“. Schallenberg übte in seiner Rede deutliche Kritik an Russland.
Sieben Jahre nach „der rechtswidrigen Annexion“ der Halbinsel untergrabe Moskau mit seinen Aktionen weiterhin „die Sicherheit der ukrainischen Bürger“ und schwäche damit „die Sicherheit von uns allen“, sagte er.
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Im Flüchtlingsstreit mit Belarus wollen die drei baltischen Staaten und Polen die Vereinten Nationen einschalten. Die Regierungschefs Estlands, Lettlands, Litauens und Polens erklärten heute, der Andrang von Geflüchteten an der östlichen Grenze der EU sei vom belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko „geplant und systematisch organisiert“.
Es sei „höchste Zeit, die UNO einschließlich des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen auf die Misshandlung von Migranten auf belarussischem Territorium aufmerksam zu machen“.
Auch der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) solle „Schritte unternehmen, um die Lösung dieser Situation zu erleichtern“. Er müsse von Belarus verlangen, dass es seinen internationalen Verpflichtungen nachkomme.
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