Nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan legt auch die Weltbank ihre Hilfen für das Land auf Eis. Die Zahlungen seien ausgesetzt worden, sagte ein Sprecher gestern.
Die internationale Finanzorganisation beobachte die Entwicklungen dort genau. Die Weltbank unterhält in Afghanistan nach eigenen Angaben mehr als zwei Dutzend Entwicklungsprojekte und hat dem Land seit 2002 5,3 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt.
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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnt, Millionen Afghanen drohe eine Hungersnot. Die Lage spitze sich durch den innenpolitischen Konflikt, jahrelange Dürre und die Coronavirus-Pandemie zu, sagte WFP-Chef David Beaskey der Nachrichtenagentur Reuters.
„Die Zahl der Menschen, die sich auf den Hungertod zubewegen, hat die 14-Millionen-Schwelle erreicht“, so der WFP-Chef. Das ist fast ein Drittel der insgesamt 38 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner des Landes.
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Die italienische Mittelmeer-Insel Lampedusa ist erneut zum Ziel zahlreicher Menschen geworden, die versuchen, mit Booten über das Mittelmeer zu gelangen. In weniger als 24 Stunden landete gestern eine Rekordzahl von 22 Booten mit mehr als 1.000 Menschen an Bord auf der Insel. Das einzige Flüchtlingslager auf Lampedusa ist heillos überfüllt.
Angesichts der anhaltenden Ankünfte forderte die mitregierende rechte Lega den Rücktritt der italienischen Innenministerin Luciana Lamorgese. „Ich frage mich, was die Ministerin in diesen Monaten getan hat, um die Migrationswelle einzudämmen. Es wird notwendig, über einen Ministerwechsel nachzudenken“, sagte Lega-Chef Matteo Salvini.
Das italienische Innenministerium erwiderte, dass seit Anfang dieser Woche eine direkte Kommunikationsverbindung zwischen den italienischen und tunesischen Behörden bestünde. Allein gestern habe die tunesische Marine elf Versuche der irregulären Migration verhindert und insgesamt 159 Menschen aufgehalten. Anderen Booten sei es jedoch gelungen, die tunesische Küste zu verlassen.
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Algerien bricht nach einem längeren Konflikt offiziell die Verbindungen zu seinem Nachbarland Marokko ab. Das kündigte der algerische Außenminister Ramtane Lamamra gestern an. Hintergrund ist unter anderem der Streit der beiden nordafrikanischen Länder um die Westsahara.
Algerien unterstützt dort die Unabhängigkeitsbewegung Polisario, Marokko dagegen erhebt Anspruch auf die dünn besiedelte Region und will ihr lediglich Autonomie zugestehen. Marokko kontrolliert große Teile des Territoriums, was international aber nicht anerkannt wird.
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