Die afghanische Armee hat laut einem ehemaligen Minister des Landes vor der Machtübernahme der Taliban nur über einen Bruchteil der angeblich unter Waffen stehenden Soldaten verfügt. Tatsächlich habe es allenfalls ein Sechstel der angeblich 300.000 Soldaten und Polizisten gegeben, sagte Ex-Finanzminister Khalid Payenda der BBC heute.
Grund dafür seien korrupte Praktiken von Offizieren gewesen, die für „Geistersoldaten“ Mittel von der Zentralregierung in Kabul erhielten. Den ehemaligen Präsidenten Ashraf Ghani verteidigte er jedoch gegen Korruptionsvorwürfe.
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Vor dem Hintergrund der angespannten Flüchtlingssituation an der Grenze zwischen Belarus und Polen hat Angela Merkel (CDU) den russischen Präsidenten Wladimir Putin um ein Eingreifen gebeten.
Merkel habe in einem Telefonat mit Putin unterstrichen, „dass die Instrumentalisierung von Migranten gegen die Europäische Union durch das belarussische Regime unmenschlich und vollkommen inakzeptabel sei“, so Regierungssprecher Steffen Seibert heute. Sie habe Putin gebeten, „auf das Regime in Minsk einzuwirken“.
Im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen sitzen derzeit Tausende Menschen bei niedrigen Temperaturen fest. Beide Länder haben Soldaten in dem Gebiet stationiert. Beobachter befürchten eine Eskalation der Lage.
Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, absichtlich Menschen aus dem Nahen Osten in die EU-Staaten Lettland, Litauen und Polen zu schleusen, um auf diese Weise Vergeltung für Brüsseler Sanktionsbeschlüsse zu üben.
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Der Iran hat einen vor Kurzem festgesetzten vietnamesischen Öltanker wieder freigegeben. Das Schiff „MV Sothys“ durfte auf Gerichtsanordnung auslaufen, „nachdem in Bandar Abbas das Öl, das der Islamischen Republik Iran gehört, entladen wurde“, hieß es auf der offiziellen Website der Iranischen Revolutionsgarden, Sepah News, heute. Der unter vietnamesischer Flagge fahrende Öltanker war Ende Oktober im Golf von Oman festgesetzt worden.
Die Revolutionsgarden hatten erklärt, sie hätten einen Versuch der US-Marine vereitelt, den Tanker mit iranischem Öl an Bord zu stoppen. Das US-Verteidigungsministerium wies diese Darstellung zurück. Der Iran habe den Tanker beschlagnahmt, während die US-Marine den Vorfall lediglich beobachtet habe, ohne einzugreifen, hieß es.
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