Im Ukraine-Krieg mehren sich die Anzeichen auf einen massiven Ansturm der russischen Armee auf die Hauptstadt Kiew. Wie der US-Nachrichtensender CNN in der Nacht berichtete, ist ein „riesiger russischer Militärkonvoi“ in Richtung Kiews unterwegs. Die ukrainische Agentur Unian meldete, dass von der Halbinsel Krim viele Bomber und Jagdflugzeuge nch Norden gestartet seien. Zudem gab es Berichte über die Entsendung belarussischer Soldaten in die Ukraine.
Laut Unian sollten Kiew, die Städte Mykolajiw und Cherson im Süden sowie Charkiw im Osten zu den Zielen der russischen Kriegsflugzeuge gehören. Diese Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen.
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EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat sich für einen EU-Beitritt der Ukraine ausgesprochen. Auf die Frage einer Reporterin des Senders Euronews nach einer Aufnahme des Landes in die Gemeinschaft sagte sie gestern: „Im Laufe der Zeit gehören sie tatsächlich zu uns. Sie sind einer von uns, und wir wollen sie drin haben.“ Zudem betonte sie, dass es bereits mehrere Bereiche der Zusammenarbeit gebe.
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Der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis hat überraschend ein mögliches Einfrieren russischen Kapitals ins Gespräch gebracht. Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass der Bundesrat bei seiner außerordentlichen Sitzung heute beschließen werde, russische Vermögenswerte in der Schweiz einzufrieren, sagte Cassisam am Abend im Westschweizer Fernsehen.
Auch die Möglichkeit, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sanktionieren, müsse auf den Tisch. Eine endgültige Entscheidung über ein Einfrieren des Kapitals werde aber auf jeden Fall die Schweizer Neutralität berücksichtigen.
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Die UNO-Vollversammlung wird sich in einer seltenen Dringlichkeitssitzung mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine beschäftigen. Westliche Staaten hoffen, dass bei dem ab heute Nachmittag stattfindenden Treffen möglichst viele der 193 Mitgliedsländer den Angriffskrieg Russlands verurteilen und damit die weltweite Isolation der russischen Führung sichtbar machen. Der UNO-Sicherheitsrat stimmte gestern in einer Sondersitzung mit elf von 15 Stimmen für diesen Schritt.
Russland stimmte dagegen, Vetos gab es bei dieser prozeduralen Abstimmung aber nicht. „Russland kann die Welt nicht daran hindern, zusammenzukommen, um seine Invasion in der Ukraine zu verurteilen“, sagte die britische UNO-Botschafterin Barbara Woodward. Die UNO-Vetomacht hatte am Freitag eine Verurteilung seiner selbst durch das mächtigste UNO-Gremium verhindert.
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