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London verurteilt mutmaßlichen Angriff auf Klinik

Die britische Regierung hat den mutmaßlichen Angriff russischer Streitkräfte auf eine Klinik in der Ukraine auf das Schärfste verurteilt. „Es gibt wenige Dinge, die verkommener sind, als die Verletzlichen und Hilflosen ins Visier zu nehmen“, schreibt Premier Boris Johnson auf Twitter. Die britische Außenministerin Liz Truss spricht von einem „abscheulichen, skrupellosen und entsetzlichen“ Angriff.*

In einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ hat Selenski einen möglichen russischen Atomangriff als „Bluff“ bezeichnet: „Putins Drohung zeigt vielmehr eine Schwäche. Man droht mit Atomwaffen nur dann, wenn alles andere nicht funktioniert“, so der ukrainische Präsident.

Die Verteidigung der Ukraine halte er für eine „globale Antikriegsaktion“: „Was Russland mit der Ukraine mache, das werden andere Staaten mit ihren Nachbarn wiederholen wollen. Daher ist die Verteidigung der Ukraine und die Hilfe des Westens in Wirklichkeit eine globale Antikriegsaktion. Alle potenziellen Angreifer der Welt sollten wissen, was sie erwartet, wenn sie einen Krieg beginnen.“

Scholz: Sofortiger Ölboykott nicht möglich

Die deutsche Regierung sieht keine Möglichkeit für einen sofortigen Boykott russischer Energielieferungen nach dem Vorbild der USA. Die USA seien Exporteur von Gas und Öl, was man für Europa insgesamt nicht sagen könne, so Scholz. „Und deshalb sind die Dinge, die getan werden können, auch unterschiedlich.“

Trudeau: „Putin hat sich schwer verrechnet“

Die Ukraine kann den Krieg gegen Russland nach Einschätzung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau gewinnen. Er glaube, dass es „zweifellos“ möglich sei, dass Russlands Einmarsch in das Nachbarland gestoppt werden könne.

Der Weg zum Sieg sei für Moskau gerade „extrem unklar“, so Trudeau am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Atlantik-Brücke in Berlin. „Wladimir Putin hat sich schwer verrechnet. Er hat den unglaublichen Mut des ukrainischen Volkes unterschätzt“ – und auch die Entschlossenheit und Geschlossenheit der Verbündeten.

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) schnürt ein Unterstützungspaket von zwei Milliarden Euro für die Betroffenen des Ukraine-Kriegs. Von den Zuschüssen und Krediten profitieren sollen Bürgerinnen und Bürger des Kriegslandes sowie Unternehmen und andere Länder, die von dem Angriff betroffen sind – etwa durch die Aufnahme von Flüchtlingen, wie die Bank mitteilt.

Deutliche Erholung an den Börsen

Die Hoffnung auf eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg setzt der Talfahrt der europäischen Börsen ein vorläufiges Ende. Der deutsche Leitindex DAX und der EuroStoxx50 steigen um jeweils rund sieben Prozent auf 13.782 beziehungsweise 3.752 Punkte.

Auch an der Wiener Börse steigert sich der ATX um 7,16 Prozent auf 3.185,96 Einheiten. Bereits gestern ist nach einer tagelangen Talfahrt ein Plus von 1,8 Prozent verzeichnet worden.

Das morgige Treffen zwischen dem Außenminister der Ukraine und jenem von Russland haben den Börsen ebenso Auftrieb verliehen. Außerdem kursierten Gerüchte, dass die EU-Staats- und -Regierungschefs auf ihrem anstehenden Gipfel ein Konjunkturprogramm ankündigen könnten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski hat ein Video auf Twitter gepostet, das die getroffene Klinik in Mariupol zeigen soll. Der Clip zeigt verwüstete Räume und Trümmer.

„Angriff russischer Truppen auf die Entbindungsstation. Menschen, Kinder sind unter den Trümmern“, schreibt Selenski. Zuvor hat der Stadtrat von Mariupol Russland beschuldigt, die Klinik bombardiert zu haben.

Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben nicht. Denn beide Seiten versuchen in diesem Krieg, die sozialen Netzwerke für sich nutzen. Zu dem Spital in Mariupol liegt von russischer Seite keine Stellungnahme vor.

 

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