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In der westukrainischen Metropole Lwiw (Lemberg) sind Samstagnachmittag drei Explosionen zu hören gewesen. Nach Angaben des Bürgermeisters soll es sich um Luftangriffe gehandelt haben. Details sind noch nicht bekannt. Man warte auf Informationen der Militärverwaltung, schrieb Bürgermeister Andrij Sadowyj auf Telegram. Er rief die Menschen dazu auf, in Schutzräumen zu bleiben.

Kreml reagiert auf Bidens „Schlächter“-Sager

Unterdessen gibt es eine erste Reaktion des Kreml auf die Aussagen von US-Präsident Joe Biden in Polen, wonach Russlands Präsident Putin ein „Schlächter“ sei.

Die Kommentare würden die Möglichkeit zur Verbesserung der Beziehung zwischen USA und Russland „weiter einschränken“, heißt es laut der russischen Agentur TASS aus dem Kreml.

Lwiw: Explosionen offenbar am Stadtrand

Langsam gibt es zu den Explosionen in Lwiw mehr Informationen: Die regionale Militärverwaltung spricht ebenso wie ein CNN-Korrespondent an Ort und Stelle von drei schweren Explosionen am Stadtrand. Der Luftalarm dauere an, schreibt Militärchef Maxim Kosyzki.

Bürgermeister: Tschernihiw „komplett verwüstet“

Der Bürgermeister von Tschernihiw beklagt umfangreiche Zerstörungen durch russische Truppen. „Die Stadt ist komplett verwüstet“, so Wladyslaw Atroschenko.

In den vergangenen Wochen seien in der Stadt mehr als 200 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden. Von den mehr als 285.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die Tschernihiw vor dem Krieg gezählt hat, sei mittlerweile nicht einmal mehr die Hälfte übrig, so Atroschenko. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Drei Explosionen nahe Lwiw

In der Nähe der westukrainischen Stadt Lwiw hat es drei Explosionen gegeben. Das teilt Stadtratsmitglied Igor Sinkewytsch via Facebook mit. Er ruft die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und in Gebäuden zu bleiben. Auch die Agentur Reuters berichtet über Explosionen und aufsteigenden Rauch. Genaueres ist noch nicht bekannt.

Dutzende Schwerverletzte in Tschernihiw eingeschlossen

Der Bürgermeister der nordukrainischen Stadt Tschernihiw gibt an, dass 44 Schwerverletzte, darunter drei Kinder, nicht zur Behandlung in sicherere Gebiete gebracht werden könnten, da die Stadt von den russischen Streitkräften belagert sei.

Die Stadt nahe der weißrussischen Grenze sei praktisch umzingelt, heißt es von den örtlichen Behörden. Es sei unmöglich, Zivilistinnen und Zivilisten aus der Stadt zu bringen oder humanitäre Hilfe zu leisten.

Laut Bürgermeister Wladyslaw Atroschenko sei die Lage für die 44 Verletzten besonders kritisch – sie müssten dringend behandelt werden.

Biden zweifelt an Russlands Strategieänderung

Bei seinem Besuch in Warschau und einem Treffen mit ukrainischen Regierungsvertretern sagt US-Präsident Biden, dass er sich nicht sicher sei, ob Russland seine Strategie tatsächlich geändert habe.

Hintergrund: Zuletzt hat es aus Moskau geheißen, künftig werde sich die Armee auf die

Kiew: 59 Gotteshäuser beschossen

Fast 60 Kirchen und Gotteshäuser anderer Religionen in der Ukraine sind nach Kiewer Zählung im Zuge russischer Angriffe bisher zerstört oder beschädigt worden. Bis gestern hat die für Kirchenfragen zuständige Behörde 59 religiöse Stätten gezählt, die beschossen worden seien. Die weitaus meisten getroffenen Objekte seien orthodoxe Kirchen.

Schwere Verluste hat demzufolge vor allem die ukrainisch-orthodoxe Kirche erlitten, die zum Moskauer Patriarchat gehört und im Osten des Landes besonders stark vertreten ist. So ist das Erzkloster Mariä Entschlafung in Swjatohirsk teilweise zerstört worden – es gehört zu den heiligsten Klöstern der russischen Orthodoxie.

Ebenso seien eine römisch-katholische Kirche und fünf evangelische Kirchen von den Kämpfen betroffen gewesen, zählt der Staatliche Dienst für Nationalitätenpolitik und Gewissensfreiheit in Kiew. Auch je drei islamische Moscheen und jüdische Synagogen sind beschädigt worden.

Kind mit schweren Verbrennungen nach Prag gebracht

Mit Hilfe der tschechischen Armee ist ein Kleinkind mit schweren Verbrennungen aus der Ukraine nach Prag überstellt worden. Ein Flugzeug hat das 18 Monate alte Mädchen vom nächstgelegenen polnischen Flughafen in Rzeszow in die tschechische Hauptstadt gebracht, wie das tschechische Innenministerium mitteilt.

Dort soll das Kind, das Verbrennungen an 60 Prozent seines Körpers erlitten hat, in einer Spezialklinik für Brandopfer behandelt werden. Es wird von seiner Mutter begleitet. Der Transport hat im Rahmen des seit 1993 bestehenden medizinischen Evakuierungsprogramms „Medevac“ der tschechischen Regierung stattgefunden.

Weiter heftige Kämpfe um Mariupol

Um die Hafenstadt Mariupol wird nach ukrainischen wie russischen Angaben weiter heftig gekämpft. Die russische Armee beschieße aus der Luft und mit Artillerie zivile und militärische Objekte, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Bericht mit. Am Boden versuchten russische Kräfte, in das Stadtzentrum vorzudringen. Auch der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch spricht von Straßenkämpfen in Mariupol.

Ausgangssperre in Kiew zurückgezogen

Eine zunächst bis Montag angekündigte Ausgangssperre für die Bewohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist wieder aufgehoben worden. „Neue Information des Militärkommandos: Die Ausgangssperre in Kiew und Umgebung wird morgen nicht in Kraft sein“, teilt Kiews Bürgermeister Witali Klitschko im Messengerdienst Telegram mit.

Kurz zuvor hat Klitschko unter Berufung auf das Militärkommando eine erneute Ausgangssperre von Samstag um 20.00 Uhr „bis mindestens 7.00 Uhr am Montag“ angekündigt. Nun sollen die Einwohner Kiews aber nur wie gewohnt nachts zwischen 20.00 Uhr (Ortszeit; 19.00 MEZ) und 7.00 Uhr nicht auf die Straße gehen.

Biden: NATO-Beistandsverpflichtung ist „heilig“

Biden hat Polen die Bündnistreue der NATO zugesichert. „Wir betrachten Artikel fünf als eine heilige Verpflichtung, und darauf können Sie sich verlassen“, sagt Biden in Warschau. Er gehe davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin „damit gerechnet hat, die NATO spalten zu können, die Ostflanke vom Westen trennen zu können“, sagt Biden weiter. Dazu sei er aber nicht in der Lage gewesen.

Getreideexport aus Ukraine verschlechtert sich

Die Fähigkeit der Ukraine zum Getreideexport verschlechtert sich nach Angaben von Agrarminister Mykola Solskyj täglich. Eine Verbesserung sei nur bei einem Ende des Krieges zu erwarten, sagt Solskyj im Fernsehen. Die Ukraine ist einer der weltgrößten Getreideexporteure. Die monatlichen Ausfuhren sind von vier bis fünf Millionen Tonnen in normalen Zeiten auf nun lediglich einige hunderttausend Tonnen eingebrochen.

Seemine stoppt Schiffsverkehr auf Bosporus

Türkische Behörden haben nach Entdeckung einer treibenden Seemine den Schiffsverkehr auf dem Bosporus zwischenzeitlich ausgesetzt. Ein Team von Tauchern habe eine im Bosporus treibende Seemine alter Art „deaktiviert“, wird Verteidigungsminister Hulusi Akar von der Staatsagentur Anadolu zitiert.

Der Verkehr auf dem Bosporus ist türkischen Behördenangaben zufolge nach rund vier Stunden wiederaufgenommen worden. Moskau hat vergangene Woche vor treibenden Seeminen im Schwarzen Meer gewarnt. Es gibt noch keine Angaben dazu, ob in diesem Fall ein Zusammenhang besteht. Die Türkei sei mit ukrainischer und russischer Seite in der Angelegenheit in Kontakt, wird Akar weiter zitiert.

Russland will keine Reservisten einberufen

Das russische Verteidigungsministerium hat bekräftigt, im Ukraine-Konflikt keine Reservisten einsetzen zu wollen. „Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation zieht keine Reservisten ein und plant auch nicht, Reservisten in die Militärstationen einzuberufen“, erklärt ein Ministeriumssprecher heute.

In den vergangenen Tagen hätten russische Männer Telefonanrufe erhalten, in denen ihnen eine „aufgezeichnete Stimme“ mitgeteilt habe, dass sie vom Militär einberufen würden. Diese Anrufe seien allesamt gefälscht und „von ukrainischem Territorium aus getätigt worden“, erklärt der Ministeriumssprecher. Es handle sich um eine „Provokation“ durch die Ukraine.

Deutschland: Auch Kraftstoff an Ukraine geliefert

Deutschland hat der Ukraine nach den Worten von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nicht nur Waffen, sondern auch große Mengen Treibstoff geliefert. Diesen habe man in Polen gekauft, sagt die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Insgesamt gilt: Wir liefern, und wir liefern konsequent.“ Damit weist sie Vorwürfe schleppender Waffenlieferungen zurück. Die Ungeduld der Ukraine könne sie aber nachvollziehen, sagt Lambrecht.

Erneut Manöver in Kaliningrad

Russland hat in seiner westlichen Exklave Kaliningrad erneut ein Manöver durchgeführt. Es habe militärische Übungen mit Boden-Luft-Raketen des Typs S-400 gegeben, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Baltische Flotte. Demzufolge sind auch Su-27-Kampfjets eingesetzt worden. Russland hat erst Mitte März planmäßige Militärübungen in der Exklave Kaliningrad abgehalten, die zwischen den NATO-Ländern Polen und Litauen liegt.

Moskauer Börse lässt wieder alle russischen Aktien zu

Die Moskauer Börse erlaubt kommende Woche erstmals wieder den Handel mit Aktien aller russischen Unternehmen. Zuletzt waren nur Papiere von 33 Unternehmen zugelassen. Für Montag sei ein verkürzter Handelstag mit russischen Aktien angesetzt – und zwar von 9.50 bis 13.50 Uhr (8.50 bis 12.50 Uhr MESZ), teilt die russische Zentralbank in Moskau mit. Leerverkäufe seien weiter verboten, heißt es.

Auch Biden trifft ukrainische Minister

US-Präsident Joe Biden ist in Polen persönlich mit dem Außen- und dem Verteidigungsminister der Ukraine zusammengetroffen. Im Marriott-Hotel in Warschau nimmt der US-Präsident Gespräche mit Außenminister Kuleba sowie Verteidigungsminister Resnikow auf. Es war Bidens erstes persönliches Treffen mit hochrangigen Vertretern der Regierung in Kiew seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor mehr als einem Monat. Als bemerkenswert wird angesehen, dass die ukrainischen Minister für die Zusammenkunft ihr Land verlassen haben können.

Ministertreffen zwischen USA und Ukraine

Außen- und Verteidigungsminister der Ukraine und der USA sind erstmals zu gemeinsamen Beratungen in diesem Format zusammengekommen. Besprochen worden seien aktuelle Themen und die Zusammenarbeit in den Bereichen Politik und Verteidigung, teilt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow auf Twitter zu dem Treffen in der polnischen Hauptstadt Warschau mit. Dabei hat er ein Foto des Treffens mit US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sowie dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba gepostet.

Russischer Verteidigungsminister wieder aufgetaucht?

Erstmals nach zweiwöchiger Abwesenheit des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu in der Öffentlichkeit sind Bilder von ihm verbreitet worden. Das russische Verteidigungsministerium hat ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie Schoigu eine Sitzung zum russischen Verteidigungsetat leitet. Die Aufnahme ist nicht datiert, der Verteidigungsminister macht russischen Nachrichtenagenturen zufolge darin aber eine Anspielung auf ein Treffen mit dem Finanzminister, das gestern stattgefunden habe.

Schoigus längeres Verschwinden aus der Öffentlichkeit hat zuletzt Spekulationen ausgelöst. Der 66-jährige Verteidigungsminister ist normalerweise regelmäßig in den Sendungen des Staatsfernsehens zu sehen. Doch seit dem 11. März hat er Medienberichten zufolge keine öffentlichen Termine mehr wahrgenommen.

Proukrainische Demo in Slawutytsch nahe Tschernobyl

In der nordukrainischen Stadt Slawutytsch nahe dem stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl demonstrieren Einwohner gegen die russische Besatzung. Sie haben eine große ukrainische Fahne entrollt, wie die Militärverwaltung des Gebietes Kiew mitteilt. Auch in russisch besetzten Städten im Süden des Landes kommt es immer wieder zu proukrainischen Kundgebungen.

Klitschko verlängert Ausgangssperre in Kiew

Der Bürgermeister von Kiew, Witali Klitschko, verlängert die Ausgangssperre in der ukrainischen Hauptstadt. Die Menschen sollten ab 20.00 Uhr (Ortszeit) heute bis Montagfrüh 8.00 Uhr (Ortszeit) zu Hause bleiben, teilt er mit. Die Entscheidung sei vom Militär getroffen worden, sagt der frühere Boxchampion.

Mittlerweile fast 2,3 Mio. Flüchtlinge in Polen

In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine knapp 2,27 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Allein gestern seien es 30.500 Menschen gewesen, etwas weniger als einen Tag zuvor.

Von Polen aus in die Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar etwa 322.000 Menschen die Grenze überquert, heißt es – vorwiegend ukrainische Staatsbürger, die in ihr Heimatland zurückkehren. Viele Männer, aber auch Frauen wollten sich dort den ukrainischen Truppen anschließen. Andere gingen zurück, um sich um Angehörige zu kümmern.

Konflikt laut Militärexperten komplett falsch eingeschätzt

Der ukrainische Präsident Selenski spricht über schwere Verluste aufseiten der russischen Angreifer, gleichzeitig sei der bewaffnete Konflikt komplett falsch eingeschätzt worden, zitiert die BBC einen „militärischen Topanalysten“.

Die Strategie der russischen Armee sei nicht aufgegangen, sagt Phillips O’Brien, Professor für Strategische Studien an der schottischen St.-Andrews-Universität. Die Schlagkraft der russischen Streitkräfte sei nicht so stark wie angenommen, die der ukrainischen Armee sei gleichzeitig unterschätzt worden. Die Ukraine habe sich seit der russischen Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim militärisch vorbereitet.

Stadt bei Tschernobyl eingenommen

Russische Truppen haben offenbar die Kontrolle über die Stadt Slawutytsch in der Nähe des ukrainischen Unglückskernkraftwerks Tschernobyl erlangt. Sie hätten das Krankenhaus eingenommen und den Bürgermeister entführt, heißt es einer Onlinemitteilung des Gouverneurs der Region Kiew, Olexandr Pawljuk. In Slawutytsch leben die Beschäftigten von Tschernobyl. Reuters hat die Angaben nicht unabhängig überprüfen können.

Raketen zerstören ukrainisches Arsenal mit Rüstungsgütern

Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Raketenangriff in der Ukraine erneut ein Arsenal mit Waffen und Militärtechnik zerstört. Vier Raketen vom Typ Kaliber seien von einem Kriegsschiff im Schwarzen Meer abgefeuert und in dem Depot in der Nähe der Großstadt Schytomyr eingeschlagen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

Die wichtige Industriestadt Schytomyr liegt rund ein 120 Kilometer westlich von Kiew. Insgesamt seien innerhalb von 24 Stunden 117 militärische Objekte zerstört worden, darunter sechs Kommandostellen und drei Kampfflugzeuge, heißt es in der Meldung.

Ukrainische Armee hält Angriff auf Kiew weiter für möglich

Das ukrainische Militär hält einen großangelegten Angriff russischer Truppen auf Kiew immer noch für möglich. Dazu ziehe der Gegner weiterhin starke Kräfte zusammen, sagt der ukrainische Heeresstabschef Olexander Grusewitsch. Zudem würden nach Erkenntnissen der Aufklärung in der Kaukasus-Republik Dagestan spezielle Einheiten für diesen Einsatz vorbereitet. Zuletzt war es der ukrainischen Armee gelungen, nahe von Kiew mehrere Stellungen und Orte zurückzuerobern.

Zadic gegen öffentliche Aufträge an russische Firmen

Justizministerin Alma Zadic (Grüne) will, dass keine öffentlichen Aufträge mehr an russische Firmen gehen. Rechtlich sei es möglich, russische Firmen von öffentlichen Vergabeverfahren auszuschließen, erklärt sie in der Tageszeitung „Österreich“: „Ich appelliere nun an alle Auftraggeber und Auftraggeberinnen, davon Gebrauch zu machen. Es kann nicht in unserem Interesse sein, Putins Oligarchen weiter von österreichischen Steuergeldern profitieren zu lassen.“

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