Das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat die türkische Küste erreicht. Das Schiff sei in türkische Gewässer nahe der Einfahrt zum Bosporus eingefahren, berichtete heute Abend ein Team der Nachrichtenagentur AFP. Das Frachtschiff „Razoni“ soll morgen unter anderem von Vertretern der UNO, Russlands und der Ukraine inspiziert werden.
Mit den Lieferungen aus der Ukraine sollen Millionen Tonnen Getreide wieder für den Weltmarkt verfügbar werden. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt. Für das Land geht es um Milliardeneinnahmen.
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Das US-Finanzministerium hat heute neue Sanktionen gegen Russland bekanntgegeben. Betroffen sind unter anderen das Metallunternehmen MMK sowie Alina Kabaewa, wie aus einer Mitteilung auf der Website des Ministeriums hervorgeht. Kabaewa soll Medienberichten zufolge eine Geliebte des russischen Präsidenten Wladimir Putin sein. Putin hat eine solche Beziehung bestritten.
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Die Turbine für die Gaspipeline „Nord Stream 1“ befindet sich nach wie vor in Deutschland. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz werde sie morgen bei Siemens Energy in Mülheim an der Ruhr besichtigen, teilte Siemens Energy heute mit.
Russland liefert seit längerer Zeit deutlich weniger Gas durch die Ostsee-Pipeline, als technisch möglich wäre. Zur Begründung wird auf Probleme mit der Turbine verwiesen, deren Rückgabe sich nach der Wartung in Kanada seit Wochen verzögert.
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Die wegen des Krieges kurz vor der Staatspleite stehende Ukraine hat Deutschland vorgeworfen, die Auszahlung von Finanzhilfen der EU zu blockieren. „Wir erwarten acht Milliarden Euro. Leider blockieren einige EU-Staaten, darunter Deutschland, die Prüfung dieser Frage“, sagte der stellvertretende Leiter des Präsidentenbüros, Ihor Schowka, örtlichen Medien zufolge heute. Präsident Wolodymyr Selenskyj führe deswegen „aktive Gespräche“.
Von den im Mai zugesagten neun Milliarden Euro Makrofinanzhilfe habe Kiew eine Milliarde bereits erhalten, erklärte Schowka. Nach Angaben der EU-Kommission sind für die ausstehende Summe möglicherweise Garantien von Mitgliedsstaaten nötig, weil eine Absicherung über den EU-Haushalt wegen fehlender Mittel nicht möglich ist.
Im Juli hatten mehrere Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der Ukraine herabgestuft. Der größte Staatskonzern Naftogas hatte zudem vergangene Woche fällige Auslandsschulden aufgrund einer Regierungsanordnung nicht bedient.
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