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Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben heute eine russische Basis nahe dem Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine beschossen. In der Stadt Enerhodar sowie in der ebenfalls im Süden gelegenen Stadt Cherson seien mit „präzisen Angriffen“ drei russische Artilleriesysteme sowie ein Munitionslager zerstört worden, teilten die ukrainischen Streitkräfte mit.

In dem im Stadtgebiet von Enerhodar gelegenen AKW Saporischschja halten sich derzeit Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf. Seit heute ist zudem der zuletzt abgeschaltene Block fünf wieder am Netz. Block fünf werde gerade wieder auf volle Leistung gebracht, teilte der ukrainische Atomkraftwerksbetreiber Enerhoatom heute auf Telegram mit. Wegen Mörserbeschusses war tags zuvor eine Notabschaltung eingeleitet worden.

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Der russische Gasprom-Konzern will Insidern zufolge den Gastransport über die Pipeline „Nord Stream 1“ wieder aufnehmen. Das Gas solle wie angekündigt nach dem Ende der dreitägigen Wartung ab morgen Früh wieder strömen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen heute laut Reuters.

Die Buchungsdaten schwankten. Laut Zahlen des Pipeline-Betreibers beliefen sich die Gasbuchungen zunächst in etwa auf dem gedrosselten Niveau von vor der Unterbrechung, als der Durchfluss bei 20 Prozent der Kapazität lag. Im Tagesverlauf rutschten die Zahlen aber auf einen Bruchteil davon. Eine Sprecherin des deutschen Wirtschaftsministeriums hatte zuvor zur Vorsicht geraten. Die Nominierungen könnten sich noch ändern.

Russland hatte die Gaslieferungen über die Ostsee-Pipeline im Juni auf 40 Prozent und im Juli auf 20 Prozent der Kapazität verringert und das mit Wartungsproblemen und Sanktionen begründet, etwa bei der Rückgabe einer im Westen überprüften Turbine. Anschließend hatte Gasprom eine Unterbrechung der Lieferung wegen Wartungsarbeiten angekündigt. Westliche Staaten wie Deutschland und Frankreich werfen der Führung in Moskau vor, die Gasversorgung als Kriegswaffe einzusetzen.

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Vor seinem Berlin-Besuch hat der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal Deutschland aufgefordert, russische Kriegsverbrechen in der Ukraine als Völkermord einzustufen.

„Es ist russische Politik, zielgerichtet Zivilisten in der Ukraine zu töten, nur weil sie Ukrainer sind. Das bezeichnet man als Völkermord“, sagte Schmyhal in einem Interview der dpa. „Wenn man alle Tatsachen betrachtet, dann sind alle Merkmale von Genozid, von Völkermord erfüllt. Wir erwarten von unseren Partnern, auch von Deutschland, dass sie sich unserer Einschätzung anschließen.“

Das ukrainische Parlament hatte die Gräueltaten der russischen Armee bereits im April offiziell als „Völkermord“ eingestuft. Der Genozid sei durch „massenhafte Gräuel“ in den Kiewer Vororten Butscha, Borodjanka, Hostomel, Irpin und anderen Ortschaften belegt. Darunter seien Morde, Entführungen, Folter und Vergewaltigungen von ukrainischen Bürgern und Bürgerinnen. Russland wies die Vorwürfe zurück.

Auch US-Präsident Joe Biden hatte Russlands Präsidenten Wladimir Putin damals Völkermord vorgeworfen. „Ich habe es Völkermord genannt, denn es wird klarer und klarer, dass Putin einfach versucht, die Idee, überhaupt Ukrainer sein zu können, einfach auszuradieren“, sagte Biden.

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