Auf Dutzenden unbestätigten Videos in sozialen Netzwerken sollen Zusammenstöße zwischen Mobilisierungsgegnern und der Polizei in der südrussischen Region Dagestan zu sehen sein. Demnach skandierten die Demonstrierenden in der Hauptstadt Machatschkala „Nein zum Krieg“. Eine Stellungnahme der Polizei lag nicht vor.
Einer Zählung des Senders BBC zufolge sind bislang mindestens 301 Soldaten aus dem mehrheitlich muslimischen Dagestan im Ukraine-Krieg gefallen. Das wäre die höchste Zahl für eine russische Region und mehr als zehnmal die Zahl der Toten aus Moskau, das eine fünfmal größere Bevölkerung aufweist. Eine offizielle Aufschlüsselung der russischen Verluste liegt nicht vor.
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In den von Moskau besetzten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine ziehen die Besatzer die Scheinreferenden über einen Beitritt der Regionen zu Russland trotz Beschusses weiter durch. Die Menschen sollen unter der Gewalt der Besatzungsmacht mit Ja oder Nein darüber abstimmen, ob die Gebiete der Russischen Föderation beitreten sollen.
In der von russischen Truppen besetzten ukrainischen Region Saporischschja sprachen sich am 23. September, dem ersten Tag des von Moskau inszenierten Scheinreferendums, angeblich 93 Prozent der Stimmberechtigten für den Beitritt zur Russischen Föderation aus. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS heute unter Berufung auf Exit-Polls. Nach Angaben des Republik-Instituts der Krim für politische und soziologische Studien (RIPSI) wurden am ersten Abstimmungstag des Referendums 500 Einwohner der Region befragt.
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Rund 3.000 Menschen haben heute im deutschen Lubmin für die Öffnung der deutsch-russischen Gaspipeline „Nord Stream 2“ demonstriert. Anlass war auch die Forderung nach bezahlbarer Energie. Die Kundgebung verlief friedlich und ohne Auffälligkeiten, sagte ein Polizeisprecher. Die Veranstalter hatten rund 5.000 Demonstrierende erwartet.
„Nord Stream 2“ führt von Russland ins deutsche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Auch die österreichische OMV ist beteiligt.
Die Gaspipeline ist fertig gebaut, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte Deutschland aber die Inbetriebnahme ausgeschlossen. Russland schickt über die weitgehend parallel verlaufende Leitung „Nord Stream 1“ derzeit kein Gas mehr und verweist auf technische Gründe. Der Westen hält das für ein Scheinargument.
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