Angesichts des Vormarschs der ukrainischen Streitkräfte haben die prorussischen Behörden heute alle Zivilistinnen und Zivilisten aufgefordert, die südukrainische Stadt Cherson „sofort“ zu verlassen.
Wegen der angespannten Lage an der Front, der erhöhten Gefahr von Bombardierungen der Stadt und der „Bedrohung durch terroristische Anschläge“ müsste die Bevölkerung die Stadt umgehend verlassen und zur linken Seite des Flusses Dnipro übersetzen, schrieben die Behörden in sozialen Netzwerken. Die Evakuierungen über den an Cherson grenzenden Fluss sind seit Mittwoch in Gange.
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Russland hat heute mit neuen Raketenangriffen auf die Ukraine landesweit Luftalarm ausgelöst. Ukrainische Behörden und Medien berichteten über Explosionen in Riwne im Nordwesten des Landes, im Gebiet Kiew, in Odessa und anderen Regionen. Die Luftabwehr sei aktiv, teilten die Behörden mit. In sozialen Netzwerken teilten Staatsbeamte Videos, die etwa einen ukrainischen Kampfjet dabei zeigten, wie er eine russische Rakete abgeschossen haben soll.
Der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Olexij Arestowytsch, sagte, dass fünf auf Kiew gerichtete Raketen abgefangen worden seien. In anderen Teilen des Landes gebe es teils Folgen der Angriffe und durch die abgeschossenen Raketen, sagte er. Details nannte er nicht.
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Im Ringen um einen möglichen Einstieg Chinas bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen ermahnt die chinesische Regierung Deutschland zu Offenheit. Seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen vor 50 Jahren seien pragmatische Zusammenarbeit und gegenseitiger Nutzen immer Leitmotive gewesen, hieß es heute in einer Erklärung des Außenministeriums.
Beide Länder hätten an der Entwicklung des jeweils anderen intensiv teilgenommen und davon profitiert. China begrüße gegenseitig vorteilhafte Projekte, hieß es weiter in der allgemein gefassten Stellungnahme. Sowohl China als auch Deutschland sollten an Offenheit und Zusammenarbeit festhalten, um gemeinsam die gesunde und stabile Entwicklung der Wirtschafts- und Handelskooperation zu fördern.
2021 hatten der Hamburger Hafenlogistiker HHLA und der chinesische Terminalbetreiber Cosco Shipping Ports Limited eine Vereinbarung über eine 35-prozentige Beteiligung der Chinesen am HHLA-Terminal Tollerort in der Hansestadt getroffen. Jetzt gibt es politischen Streit über die Frage, ob eine chinesische Beteiligung zugelassen werden soll.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnte mit Blick auf Russland vor neuen Abhängigkeiten, ebenso FDP-Politiker. Deutschlands Kanzler Olaf Scholz (SPD) betonte zuletzt, dass noch nichts entschieden sei und noch viele Fragen geklärt werden müssten.
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