Der russische Angriffskrieg stürzt die Ukraine in zunehmende Energienot. Praktisch alle Wärme- und Wasserkraftwerke sowie die wichtigen Knotenpunkte des Stromnetzes seien in den vergangenen Wochen durch Raketen beschädigt worden, berichtete der Netzbetreiber Ukrenerho am Dienstag. Das Ausmaß der Zerstörungen sei „kolossal“.
Die EU-Kommission überwies Kiew 2,5 Milliarden Euro für dringende Reparaturen. Für kommendes Jahr kündigte die Brüssler Behörde eine weitere Finanzspritze in Höhe von 18 Mrd. Euro an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief die Menschen im Land zum Energiesparen auf. Russland war vor knapp neun Monaten in die Ukraine einmarschiert. Seit Oktober greift Russland gezielt die Energieinfrastruktur der Ukraine an.
„Das Ausmaß der Zerstörungen ist kolossal“, sagte Ukrenerho-Chef Wolodymyr Kudryzkyj. Dennoch sei es durch Reparaturen gelungen, das System seit Samstag zu stabilisieren. Es gebe jetzt vor allem planmäßige und kaum noch Notabschaltungen des Stroms.
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Der Iran hat in seiner Atomanlage Fordo mit der Produktion von auf 60 Prozent angereichertem Uran begonnen. „Wir hatten gesagt, dass der Iran auf jede Resolution und jeden politischen Druck ernsthaft reagieren würde“, zitierten amtliche Medien heute den Chef des iranischen Atomprogramms, Mohammad Eslami. „Deshalb hat der Iran am Montag am Standort Fordow mit der Anreicherung von Uran auf 60 Prozent Reinheit begonnen.“
Die UNO-Atombehörde (IAEA) sei darüber informiert worden, meldete die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur ISNA. Zudem sollen in Fordow und in Natanz auch weitere, fortschrittliche Zentrifugen gebaut werden, ergänzte der iranische Sender SNN.
An einem anderen Standort reichert der Iran Uran bereits auf bis zu 60 Prozent an, was weit über der im Atomabkommen von 2015 festgelegten Obergrenze von 3,67 Prozent liegt. Für Atomwaffen muss Uran auf 90 Prozent angereichert werden.
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Fußballverbände, die geplant hatten, ihre Kapitäne mit der „One Love“-Armbinde auflaufen zu lassen, um während der Weltmeisterschaft in Katar ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen, seien „massiv von der FIFA bedroht“ worden. Das habe dazu geführt, dass die geplante Aktion eingestellt wurde. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Person seines Mediendirektors Steffen Simon heute mit.
Der Chef des Internationalen Fußballverbands (FIFA), Gianni Infantino, habe dem englischen Team schwere sportliche Sanktionen angedroht, ohne aber diese zu konkretisieren, so Simon. Man habe die Debatte nicht auf dem Rücken der Spieler austragen wollen. Simon verteidigte die Spieler, die nun in der Kritik stehen. Man prüfe nun den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS).
Kritik an der FIFA kommt mittlerweile auch von Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Die Entscheidung sei ein großer Fehler, der den Fans das Herz zerreiße, sagte Faeser heute am Rande eines Besuchs in Ankara. Dass die europäischen Fußballverbände sich der Entscheidung beugten, bedauere sie sehr.
Sie werde in Katars Hauptstadt Doha fliegen, um genau diese Themen anzusprechen, sagte Faeser. „Es ist der schwere Weg, aber ich halte es für wichtig, dass wir nach wie vor mit den Entscheidungsträgern dort über die Menschenrechte diskutieren.“ In ihrer Funktion als Sportministerin trage sie eine große Verantwortung für die deutsche Mannschaft und die Fans an Ort und Stelle.
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