Moin

Published On: Sonntag, 09.04.2023By

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sein Land trotz des russischen Angriffskriegs auf dem Weg in die NATO. Angesichts neuer Militärhilfe des Westens und der internationalen Unterstützung habe die Ukraine eine gute Woche für ihre „Bewegung Richtung NATO“ hinter sich, sagte Selenskyj in seiner gestern in Kiew verbreiteten Videobotschaft.

Das EU-Land Litauen habe in dieser Woche die Notwendigkeit anerkannt, im Juli auf dem Gipfel des Militärbündnisses in der Hauptstadt Vilnius die Ukraine einzuladen, Mitglied der NATO zu werden.

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Bewohnerinnen und Bewohner der ostukrainischen Stadt Kramatorsk haben gestern der Opfer des russischen Raketenangriffs auf den überfüllten Bahnhof vor einem Jahr gedacht. Zahlreiche Menschen legten Blumen an einer kleinen Gedenkstätte nieder, die an die 61 Todesopfer des Angriffs vom 8. April 2022 erinnerten.

Bei dem Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk, in dem Hunderte Flüchtlinge wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auf Züge warteten, wurden zudem mehr als 160 Menschen verletzt. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wurde Streumunition eingesetzt.

Die ballistische Rakete vom Typ Totschka-U explodierte laut HRW um 10:28 Uhr hoch über dem Bahnhof und setzte Dutzende von Munitionsteilen frei. Diese schlugen auf dem Boden ein, detonierten und töteten und verletzten zahlreiche Menschen, die auf dem Bahnhof warteten, darunter auch Kinder und ältere Menschen.

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Benjamin Ferencz, der letzte überlebende Ankläger der Nürnberger Prozesse gegen die NS-Kriegsverbrecher (1945–1949), ist im Alter von 103 Jahren gestorben. Das berichteten gestern US-Medien unter Berufung auf die Familie von Ferencz. Der US-Amerikaner fungierte 1947 als Chefankläger beim „Einsatzgruppen-Prozess“, bei dem am Ende 14 Angeklagte zum Tode verurteilt wurden.

„Heute hat die Welt eine führende Persönlichkeit auf der Suche nach Gerechtigkeit für die Opfer von Völkermord und ähnlichen Verbrechen verloren. Wir trauern um Ben Ferencz, den letzten Nürnberger Ankläger für Kriegsverbrechen“, teilte das US Holocaust Museum in einem Beitrag auf Twitter mit.

Der Harvard-Absolvent war selbst Soldat im Zweiten Weltkrieg, bevor er 1945 den Auftrag erhielt, Beweismaterial für Kriegsverbrechen der Deutschen zu sammeln. Im Zuge der Ermittlungen fand ein Mitarbeiter von Ferencz einen Aktensatz der Nazis, der unter anderem den Massenmord von Juden dokumentierte.

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Nach sieben Jahren diplomatischer Eiszeit zwischen Saudi-Arabien und dem Iran ist gestern eine saudi-arabische Delegation in Teheran eingetroffen. Wie das Außenministerium in Riad mitteilte, sollte es bei den Gesprächen um eine Wiedereröffnung diplomatischer Vertretungen Saudi-Arabiens im Iran gehen.

Der Besuch sei Folge des am 10. März geschlossenen trilateralen Abkommens zwischen den beiden Regionalmächten und China, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur SPA das Ministerium.

Nach Angaben von SPA traf sich nun eine „technische Delegation“ Saudi-Arabiens mit dem Protokollchef des iranischen Außenministeriums in Teheran, um über die Wiedereröffnung von Botschaft und Konsulaten zu sprechen. Dieser habe der Delegation jegliche Unterstützung bei ihrer Mission zugesagt.

Auf Vermittlung Chinas hatten sich die beiden rivalisierenden Regionalmächte im März auf die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen geeinigt. Am vergangenen Donnerstag trafen sich dann die Außenminister beider Länder in Peking, um die Normalisierung ihrer Beziehungen auf den Weg zu bringen.

Diese soll nach derzeitigen Plänen bei einem Besuch des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi in Riad Ende April nach dem islamischen Fastenmonat Ramadan formell besiegelt werden.

 

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