Eine für gestern Abend erhoffte Waffenruhe nach den jüngsten Kämpfen im Nahost-Konflikt verzögert sich. Auch nach 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) kam es zu Raketenangriffen militanter Palästinenser auf israelische Ortschaften.
Zu dem Zeitpunkt war eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad erwartet worden. Ein Anführer des Dschihads hatte zuvor im ägyptischen Fernsehen bestätigt, dass eine Einigung mit Israel erzielt worden sei. Eine offizielle Bestätigung aus Israel stand jedoch noch aus
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Syrien hat den Zugang für humanitäre Hilfe in die von Regierungsgegnern kontrollierten Gebiete im Nordwesten des Landes um drei Monate verlängert. Über die zwei Übergänge sollten Lieferungen von der Türkei aus möglich sein, gaben die Vereinten Nationen gestern in New York bekannt.
Nach dem verheerenden Erdbeben vom Februar in der Türkei und Nordsyrien war Damaskus unter Druck geraten, mehr Hilfslieferungen in das Gebiet zu erlauben.
Syrien hatte ursprünglich nur einen Übergang, den von Bab al-Hawa, ab 2020 von der Türkei aus für Hilfslieferungen geöffnet. Nach dem Erdbeben, bei dem insgesamt mehr als 50.000 Menschen ums Leben kamen, davon fast 6.000 in Syrien, war die fehlende Hilfe für die Bevölkerung international kritisiert worden.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft der Opposition im Endspurt des Wahlkampfes vor, ihn mit Hilfe der USA stürzen zu wollen. „Biden (Anm. US-Präsident, Joe) hat den Befehl gegeben, Erdogan zu stürzen, das weiß ich. Alle meine Leute wissen das“, sagte der 69-Jährige gestern bei einer Kundgebung in Istanbul mit Blick auf US-Präsident Joe Biden.
Seine Behauptungen belegte er nicht. Erdogans Herausforderer Kemal Kilicdaroglu verzichtete gestern auf Wahlkampfveranstaltungen und besuchte lediglich das Mausoleum von Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei.
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Inmitten teils gewalttätiger politischer Auseinandersetzungen hat das pakistanische Regierungsbündnis für morgen seine Anhänger zu Massenprotesten aufgerufen. Der Appell folgt auf die Freilassung des populären Oppositionsführers Imran Khan, der am Freitag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ein Gericht in der Hauptstadt Islamabad verließ und in Richtung seiner Heimatstadt Lahore aufbrach. Khan kam auf Kaution frei.
Der Aufruf zum Protest in Islamabad kann als versuchte Demonstration der Stärke des Regierungsbündnisses unter Premier Shehbaz Sharif gegenüber Khans Anhängerschaft verstanden werden. Seit Monaten schwelt ein Konflikt zwischen den beiden Lagern. Angesichts der Wirtschaftskrise ist das südasiatische Land gespalten.
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Israel und die extremistische Palästinenser-Gruppe Islamischer Dschihad im Gazastreifen haben nach fünftägigen Kämpfen ihre gegenseitigen Angriffe eingestellt. Seit heute Abend gilt eine nur wenige Stunden zuvor von Ägypten vermittelte Feuerpause. Zuvor war es noch zu Raketenangriffen Richtung Israel gekommen.
In Gaza, der größten Stadt im Gazastreifen, füllten sich angesichts der Meldungen zu einer Waffenruhe die während der Kämpfe menschenleeren Straßen. Passantinnen jubelten, Autofahrer hupten. „In Anbetracht der Vereinbarung zwischen der palästinensischen und der israelischen Seite gibt Ägypten bekannt, dass ein Waffenstillstand zwischen der palästinensischen und der israelischen Seite erreicht wurde“, heißt es im von Reuters eingesehenen Waffenstillstandsabkommen.
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Bei einem mutmaßlich dschihadistischen Angriff im Westen von Burkina Faso sind 33 Zivilisten getötet worden. Im Dorf Youlou in der Provinz Mouhoun sei ein „feiger und barbarischer Terrorangriff“ erfolgt, erklärte der Gouverneur der Region Boucle du Mouhoun, Babo Pierre Bassinga, in einer Mitteilung. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Donnerstag.
Seit 2015 gibt es insbesondere im Norden Burkina Fasos regelmäßig bewaffnete Angriffe von dschihadistischen Gruppen, die zum Teil mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zusammenarbeiten. Mehr als 10.000 Menschen wurden bei den Kämpfen getötet, 2 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
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